Die Wiener Künstlerin Eva Afuhs gestaltet dabei den Innenbereich des Hauses. Wiens berühmte Sehenswürdigkeit, die Anker-Uhr, wird im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls modernisiert. Sie soll aber, so Vorstandsmitglied Stefan Loacker am Dienstag in einer Pressekonferenz, ihr Gesicht behalten.
Schon 2005 wird das Gebäude fertig sein
Die Bauarbeiten am Innenleben der aus der Gründerzeit stammenden Anker-Generaldirektion haben bereits Ende des Vorjahres begonnen. Rechnete man ursprünglich noch mit einem Ende der Arbeiten im ersten Quartal 2006, konnte die Fertigstellung nun auf Sommer 2005 vorverlegt werden. Vorstandsmitglied Gerhard Jeidler zu dem unerwartet raschen Arbeitsverlauf: Nicht nur das ausgezeichnete Baumanagement, sondern auch die hervorragende Bausubstanz des Gebäudes machen diese vorzeitige Fertigstellung möglich.
Luster aus den Sofiensälen
Neben einem öffentlich zugänglichem Restaurant im Haus soll es auch viel Helligkeit für die dann im Herbst 2005 einziehenden Mitarbeiter – die vorübergehend in ein Ausweichquartier in der Brigittenau übersiedelt wurden. Im Zentrum des Innengebäudes steht eine mit Tageslicht durchströmte Halle, der so genannte Lichthof. Eva Afuhs verwendete für die Gestaltung dieses Areals drei Barocklusterrepliken und vier dem Jugendstil nachempfundene Nachkriegsluster, die aus den 2001 abgebrannten Sofiensälen gerettet werden konnten.
Die Installation widmet sich den Themen Tradition, relative Sicherheit und Verunsicherung. Die Luster werden schief im Raum hängen und sollen die Besucher des Hauses verunsichern und die Relativität der Sicherheit darstellen, so Afuhs. Ein schlechtes Gefühl, gerade die Luster aus der Brandruine der Sofiensäle einzusetzen, hat man bei der Anker Versicherung allerdings nicht. Sie wurden ja aus dem Feuer gerettet und mussten daher von der Versicherung nicht bezahlt werden, meinte Loacker.
Traditionell und konservativ
Traditionell hingegen die Sanierung der Außenfassade. Diese soll absolut erhalten bleiben und symbolisiere die konservative und traditionsbewusste Geschäftspolitik der Anker Versicherung. Auch das Erscheinungsbild der Anker-Uhr wird nicht angetastet. Die vom Maler und Bildhauer Franz von Matsch konstruierte Uhr wurde gemeinsam mit dem Ankergebäude 1914 fertig gestellt. Lediglich die Mechanik werde verjüngert, wurde betont. Die Versicherung möchte die Musik der Uhr digitalisieren.
Umbau kostet 15 Millionen Euro
Die Kosten für die Sanierung der Generaldirektion betragen insgesamt rund 15 Mio. Euro, hieß es bei der Anker Versicherung. Der Konzern gehört zur Schweizer Helvetia-Patria-Gruppe.