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Ankauf des "Löwen" beschlossen

Im zweiten Anlauf beschlossen die Harder Mandatare den Ankauf des „Löwen".
Im zweiten Anlauf beschlossen die Harder Mandatare den Ankauf des „Löwen". ©A. J. Kopf
  Die Marktgemeinde Hard kauft den Gasthof „Löwen“ im Ortszentrum. Diesen Beschluss fasste die Gemeindevertretung bei ihrer Sitzung am 20. September mit 24 gegen 9 Stimmen. Die Gegenstimmen kamen von Harder Liste und Grünes Hard. Der Kaufpreis beträgt 1,2 Mio.
,,Löwen" – ein Gasthof mit Tradition

Euro, zuzüglich Nebenkosten.

 

Bürgermeister Harald Köhlmeier (ÖVP) berichtete den Mandataren, dass nach 1984 erneut die Möglichkeit besteht, den „Löwen“ zu kaufen. Damals hätte er 4,5 Mio. ATS gekostet, die Mehrheit der Gemeindevertretung lehnte dieses Angebot einst ab.

Weder benötige Hard ein Hotel noch einen weiteren Saal – beides sei vorhanden bzw. in Bau. Das erklärte GR Dr. Anton Weber, Harder Liste. Wenn ein Bauträger das Haus kaufe, so verfüge die Gemeinde über wirksame Instrumente, um eine unerwünschte Verbauung zu verhindern. GR Ing. Peter Bildstein, Grünes Hard, wollte die Beratungen in die Ausschüsse zurückverweisen. Beide hatten zuvor im Gemeindevorstand dem Antrag zugestimmt, sich aber bis zur Sitzung der Gemeindevertretung anders entschieden.

Unklare Zukunft

Es sei keineswegs garantiert, dass ein Bauträger den „Löwen“ erwirbt, wenn die Gemeinde nicht kauft. Das betonten für die ÖVP sowohl Bürgermeister Harald Köhlmeier als auch Ing. Andreas Lunardon und Herbert Fitz. Ein Investor könnte das Objekt kaufen und weiter wie bisher betreiben. Immerhin bezahlen die türkischen Pächter monatlich gut 4.400 Euro an Pacht an den Besitzer Markus Hoyos. Herbert Fitz betonte, dass die gleichen Argumente der heutigen Gegner bereits vor knapp 30 Jahren den Ankauf verhindert hatten. Es gab in Folge immer wieder Probleme mit dem „Löwen“, etwa Umbauten ohne Genehmigung. Der Saal darf längst nicht mehr benützt werden, es gibt enge Fluchtwege.

Bauchweh bekundeten auch Sprecher von FPÖ und SPÖ. Sie sahen allerdings keine andere Möglichkeit, als jetzt zuzustimmen, um weitere Jahres des Zerfalles zu vermeiden. Nach dem Ankauf wird die Marktgemeinde prüfen, was mit der Liegenschaft geschehen kann. Aufrechte Pachtverhältnisse sollen ordnungsgemäß abgewickelt werden.

Pächter nicht informiert

Der derzeitige Pächter Yusuf Göksen hat erst aus den Medien erfahren, dass der „Löwen“ verkauft werden soll. „Ich habe das Haus erst vor einem Monat gepachtet“, berichtet er. Er hofft, dass er noch zwei, drei Jahre bleiben kann. „Ich habe den Müll aus dem Saal geräumt und die Stiege gemalt. Vielleicht richtet die Gemeinde alles schön her und ich kann dann wieder mieten?“

Fassade erhalten?

Das scheint allerdings unwahrscheinlich. Bürgermeister Köhlmeier hat bei der Sitzung dezidiert vom Ankauf einer „Liegenschaft“ gesprochen, nicht von einem Gebäude. Zumindest die markante Fassade des Hauses sollte aber erhalten bleiben. Das forderte Benno Feldkircher (SPÖ). Immerhin verbinden zahlreiche Harder viele Erinnerungen mit dem Löwensaal.

Wilde Umbauten, fehlende Rauchmelder

Der baupolizeiliche Zustand des „Löwen“ in Hard lässt arg zu wünschen übrig. Für das Gewerbeobjekt ist zwar die BH zuständig, in der Gemeinde weiß man aber von allerhand Problemen. So wurden offenbar Garagen ohne Genehmigung zu Wohnungen umgebaut. Die Behörde verhängte daraufhin einen Baustopp, in aktuellen Plänen scheinen diese Wohnungen aber inzwischen auf. Auch die einstige Bar und die Garderobe beim Saal sind inzwischen bewohnt. Ebenso fehlen Rauchmelder, es gibt enge Fluchtwege. Insgesamt sind 13 Wohneinheiten angeführt, 20 Personen haben im „Löwen“ ihren Hauptwohnsitz.

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