Angehörige der israelischen Eliteeinheit “Shayetet 13” hatten Ende Mai acht türkische Palästina-Solidaritätsaktivisten und einen türkisch-amerikanischen Doppelstaatsbürger an Bord des Schiffes “Mavi Marmara” in internationalen Gewässern im Mittelmeer getötet. Das Schiff gehörte zu einer Flottille, die Hilfsgüter für die palästinensische Bevölkerung in den Gazastreifen bringen sollte, gegen den Israel eine Blockade verhängt hat.
Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf hat eine Untersuchungskommission eingesetzt, der Juristen aus Großbritannien, Malaysia sowie Trinidad und Tobago angehören. Israel hatte zunächst eigenmächtig eine Kommission gebildet. Als “internationale Beobachter” wurden der nordirische Politiker und Friedensnobelpreisträger David Trimble und der kanadische Jurist und Ex-Militärstaatsanwalt Ken Watkin beigezogen. Die türkische Regierung erklärte, eine unabhängige Untersuchung könne nicht von Israel durchgeführt werden, das den Überfall zu verantworten habe. (