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Angola: Marburg-Virus breitet sich aus

In Angola breitet sich der seltene Marburg-Virus immer weiter aus. Erstmals starben zwei Menschen in der Hauptstadt Luanda an dem hoch gefährlichen Erreger, wie die angolanischen Gesundheitsbehörden mitteilten.

Drei weitere Bewohner Luandas seien mit dem Virus infiziert. Bisher war die Krankheit nur in der nordangolanischen Provinz Uige aufgetreten, wo etwa hundert Menschen an ihr starben.

Bei den Toten in Luanda handelt es sich der Regierung zufolge um einen 15-jährigen Jugendlichen und eine italienische Ärztin, die kürzlich in Uige gewesen sei. Gesundheitsminister Sebastiao Sapuile Veloso rief all diejenigen, die in den vergangenen Tagen in dieser Provinz waren, dazu auf, in den kommenden drei Wochen auf Reisen zu verzichten.

Ein Ministeriumssprecher bezeichnete die Lage als „sehr, sehr schlecht“. Es gebe noch nicht einmal Quarantäneeinrichtungen für die Infizierten. Diese würden jetzt erst aufgebaut, sagte er der Nachrichtenagentur AFP in Luanda.

Am Donnerstag hatte die Europäische Union eine Soforthilfe in Höhe einer halben Million Euro für die Bekämpfung des tödlichen Virus in Angola bereitgestellt. Mit dem Geld solle die spanische Sektion der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans frontières, MSF) Schutzanzüge, Schutzbrillen und Handschuhe sowie Gerät zur Trinkwasseraufbereitung, intravenöse Flüssigkeitsversorgung und Antibiotika beschaffen, hieß es in Brüssel.

Die Krankheit wurde erstmals 1967 entdeckt, als sich 31Menschen in Marburg, Frankfurt am Main und Belgrad in Impfstofflabors an frisch importierten Grünen Meerkatzen aus Uganda infizierten. Der Übertragungsweg des Virus’ ist weitgehend ungeklärt.

Fälle der Marburg-Krankheit wurden 1975 aus Südafrika, 1980 und 1987 aus Kenia sowie von Ende 1998 bis 2000 in der Demokratischen Republik Kongo gemeldet. Ähnlich wie bei Ebola sterben infizierte Menschen innerhalb weniger Tage an Flüssigkeitsverlust und inneren Blutungen. Die beiden Viren unterscheiden sich jedoch in ihrer genetischen Struktur.

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