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Angespannte Lawinensituation in Tirol und Vorarlberg

Achtung bei Skitouren!
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Die Kombination aus kalten Temperaturen, Schneefall und in der Höhe starkem Wind hat am Freitag für eine "heikle" Lawinensituation in Tirol gesorgt.

Die Experten des Landes stuften die Gefahr oberhalb der Waldgrenze als erheblich ein, also mit Stufe “3” der fünfteiligen Gefahrenskala. Darunter war sie meist mäßig.

Triebschneepakete störanfälliger

Wintersportler sollten vor allem auf die umfangreichen, frischen Triebschneepakete achten, die leicht durch geringe Belastung, also bereits durch das Gewicht eines einzelnen Skifahrers, ausgelöst werden könnten, hieß es. Die Triebschneepakete seien mit Zunahme der Höhe spröder und somit störanfälliger.

Zudem ließen sich Schneebrettlawinen immer noch im Bereich von bodennahen Schwachschichten auslösen. Vermehrt war dies im Bereich von schneearmen Stellen schattseitig oberhalb von rund 2.300 Metern, in besonnten Hängen oberhalb von etwa 2.500 Metern möglich, so die Experten. Zusätzlich sei auf steilen Wiesenhängen in schneereicheren Gebieten mit Gleitschneelawinen vor allem unterhalb von 2.400 Metern zu rechnen.

Lawinenwarnstufe vier

In Vorarlbergs Süden – in der Silvretta – herrschte am Freitag oberhalb von 2.200 Metern weiter große Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala. In allen anderen Landesteilen blieb die Gefahr eines Schneebrettabgangs in Höhenlagen über 1.600 Meter erheblich (Stufe drei). Lawinenauslösungen waren bereits durch einzelne Wintersportler möglich.

Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst benannte Steilhänge sowie eingewehte Rinnen und Mulden als besondere Gefahrenstellen. Die Größe der Gefahrenstellen nahm mit der Seehöhe zu. Am Wochenende werde die Lawinengefahr in höheren Lagen erheblich bleiben, prognostizierte Pecl.

Spontane Rutsche und kleine Lawinen

Auch in Niederösterreichs Bergregionen wurde die Lawinensituation am Freitag teilweise als “groß” eingestuft. In den Ybbstaler Alpen oberhalb der Waldgrenze galt Stufe “4” auf der fünfteiligen Skala, berichtete der Lawinenwarndienst. In den Türnitzer Alpen und im Rax/Schneeberggebiet wurde das Risiko als “erheblich” (Stufe “3”) beurteilt. Die Lawinengefahr im Tourenbereich bleibt auch am Samstag heikel.

In den vergangenen 24 Stunden gab es am Hochkar 30 Zentimeter Neuschnee, teilte der Warndienst Freitagfrüh mit. An den meisten Steilhängen sei bei geringer Zusatzbelastung eine Schneebrettauslösung wahrscheinlich. Am Samstag wird die Lawinengefahr im Bundesland auf maximal Stufe “3” sinken, wurde prognostiziert. Erwartet werden spontane Rutsche bzw. kleine Lawinen aus steilen Wald- und Wiesenhängen. (APA)

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