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Angelina Jolie als eiskalte Kriegerin

Angelina Jolie übernimmt in einem Spionagethriller die Hauptrolle von Tom Cruise. Diese Meldung verblüffte vor zwei Jahren Filmfreunde weltweit. Ab Freitag (20. August) kommt mit "Salt" das Ergebnis der Rollenrochade in die Kinos.
Film-Trailer zu "Salt"
Jolie präsentiert "Salt"
Angelina Jolie 2010
Angelina ist ein "Dummerchen"

Jolie spielt die schlagkräftige CIA-Mitarbeiterin Evelyn Salt, die in Verdacht gerät, eine russische Schläferin zu sein. Dafür werden viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen.

Nach Aussage eines rätselhaften Russen namens Orlov (Daniel Olbrychski) ist Salt Teil einer von Kindesbeinen an gedrillten Spezial-Einheit, die den Auftrag hat, die USA zu unterwandern und am Tag X loszuschlagen. Als Salts Kollege Ted Winter (Liev Schreiber herrlich undurchschaubar) noch versucht, seinen Chef (Chiwetel Ejiofor) von einer Festnahme abzubringen, erweist sich die Frau im braven Business-Kostüm als fassadenkletternde Kampfmaschine. Sie flieht, und der Rest des Films ist eine atemlose Verfolgungsjagd – eine gegen alle.

Die Zuschauer beginnen, der Agentin – einem teilweise in Russland aufgewachsenen Waisenkind – zu misstrauen. Zunächst will sie nur ihren Ehemann Mike (August Diehl) in Sicherheit bringen. Doch schon bald steht das Leben des russischen Präsidenten und der Weltfrieden auf dem Spiel. Und dass es sexy Schläferinnen wirklich geben kann, bekam man ja beim kürzlichen Auffliegen der Russin Anna Chapman in New York vor Augen geführt. Ein PR-Glücksfall für die Filmemacher.

“Salt” kokettiert mit dem Flair des Kalten Krieges, setzt aber ganz auf die Spannungseffekte von unübersichtlichen Freund/Feind-Konstellationen und Verschwörungen. Drehbuchautor Kurt Wimmer (“Equilibrium”, 2002) lässt die Identität der polyglotten Heldin ebenso offen wie das Ende des Films. Fortsetzung möglich und von Jolie mittlerweile auch öffentlich gewünscht.

Die Parallelen zur erfolgreichen Kino-Trilogie um Jason Bourne – den Agent mit Gedächtnislücken – sind unübersehbar. Allerdings inszeniert Genre-Routinier Phillip Noyce (“Das Kartell”, 1994, “Der stille Amerikaner”, 2002) nicht ganz so packend und die Kamera von Robert Elswit (“There Will Be Blood”, 2007) wackelt weniger wild. Doch wenn Jolie, die viele Stuntszenen selbst drehte, auf einem Autobahnkreuz von Lkw-Dach zu Lkw-Dach springt, ist das beste Kino-Unterhaltung, und wer hätte gedacht, dass man einen Polizist mit einem Taser fernsteuern kann.

Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie erweist sich nach ihrer Babypause erneut als richtige Besetzung für das harte Fach. Ihr makelloses Pokerface macht die geheimnisvolle Aura der Evelyn Salt spürbar und unterstützt den comicartigen Eindruck der Action-Sequenzen. Keiner wird Edwyn Salt nachtrauern, der ursprünglich im Drehbuch vorgesehenen männlichen Hauptfigur. Hinter dem Geschlechtertausch steht angeblich Amy Pascal, Co-Chairman von Sony Pictures. Zu ihr soll Jolie im Scherz einmal gesagt haben: “Ich will Bond sein!”

Angelina Jolie im Actionthriller “Salt”

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