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Andy Schneider: "Grattons Check war fair"

Andy Schneider: "Verletzungen gehören zum Eishockey dazu"
Andy Schneider: "Verletzungen gehören zum Eishockey dazu" ©vienna.at/sportsshooter.at (Archiv)
Der Check von Capitals-Heißsporn Benoit Gratton an KAC-Spieler Andrew Schneider war über viele Wochen Gegenstand heißer Diskussionen. Nach langer Pause ist der Kanadier in Diensten des KAC wieder zurück auf dem Eis. Im Gespräch mit Thomas Muck sprach die Nummer 54 der Rotjacken über die Niederlage bei den Capitals, das Freiluftspiel in Klagenfurt und über den Check von Gratton.
Gratton: "Das war ein erlaubter Check"
Video: Interview mit Benoit Gratton

Vienna Online: Andrew, Ihr habt bei den Vienna Capitals mit 1:3 verloren. Wie war das Spiel aus Deiner Sicht?
Andrew Schneider: Wir haben gut gespielt – aber nicht gut genug. Wir spielen seit vielen Spielen immer gut mit. In den entscheidenden Momenten aber sind wir nicht gut genug. Wir nehmen dumme Strafen oder machen individuelle Fehler. Die Capitals haben eine wirklich sehr gute Mannschaft. Besonders in Überzahl- oder Unterzahlsituationen sind sie wirklich toll. Nicht zu Unrecht sind sie einer der Topfavoriten heuer im Kampf um den Meistertitel. Heute haben sie nicht unverdient gewonnen. Sie haben die Kleinigkeiten heute nahezu perfekt erledigt.

Vienna Online: Im Spiel gab es sehr viele Strafen. Wie hast Du es gesehen?
Andrew Schneider: Es waren in der Tat sehr viele Strafen. Ich denke, die Schiedsrichter haben heute dem Spiel keinen guten Dienst getan und den Spielfluss ins Stocken gebracht. Im Großen und Ganzen haben sie die Strafen gerecht verteilt. In einigen Situationen haben die Schiedsrichter aber nicht unbedingt zu unseren Gunsten gepfiffen.

Vienna Online: Lass uns über das nächste Spiel sprechen, das Kärntner Eishockey-Derby im Fußballstadion von Klagenfurt unter freiem Himmel. Was denkst Du – was erwartet Dich?
Andrew Schneider: Es wird großartig und ehrlich gesagt freue ich mich sehr. Ich habe einige solcher Spiele im Fernsehen gesehen. Es wird ein besonderes Ereignis für mich werden. Die Fans werden sehr laut sein. Für mich ist es das erste Bewerbsspiel unter freiem Himmel. In meiner Jugend habe ich natürlich auch am Teich gespielt. Aber ein echtes Spiel habe ich noch nie unter freiem Himmel gespielt.

Vienna Online: Wie würdest Du die bisherige Saison sehen? Ist der KAC in der Krise?
Andrew Schneider: Krise ist vielleicht das falsche Wort. Wir hatten heuer in einigen Situationen Pech mit Verletzungen. Aber die angeschlagenen und kranken Spieler kommen jetzt wieder zurück. Wenn wir wieder komplett sind, dann werden wir uns anders präsentieren.

Vienna Online: Mit Parise habt ihr einen neuen Top-Goalie bekommen. Kommt ihr rechtzeitig zu den Play Offs noch in Hochform?
Andrew Schneider: Garantie gibt es im Sport keine. Aber wir haben noch genug Spiele um das notwendige Momentum aufzubauen. Ich denke wir haben eine gute Chance auf eine gute Play-Off-Saison.

Vienna Online: Andrew, es ist Dein erstes Spiel in Wien seit dem Check von Benoit Gratton, bei dem Du Dir die Gehirnerschütterung zugezogen hast. Hast Du den Check gesehen? Wie ist Deine Meinung dazu?
Andrew Schneider: Ich habe den Check einige Male auf Video gesehen. Für mich war es ein fairer Check. Das ist Eishockey! Intensives Körperspiel ist das, was die Fans, die Medien und Sponsoren an unserem Sport lieben. Aber wie gesagt, für mich war der Check fair und ich habe das schon lange abgehakt. Wir haben damals kein Video eingeschickt. Ich denke daran sieht jeder, dass der Check fair war. 

Vienna Online: Hast Du die öffentliche Diskussion danach mitbekommen?
Andrew Schneider: Ehrlich gesagt nicht. Ich denke das war eher etwas für die Medien und Fans. Eishockey lebt von Emotionen. Wie gesagt ich habe die Diskussionen nicht verfolgt. Ich hoffe aber, sie sind fair geblieben. Denn wie gesagt der Check war fair. Verletzungen gehören zum Eishockey dazu.

Vienna Online: Du sprichst Deine Verletzung an. Die Gehirnerschütterung hat Dich lange davon abgehalten zu spielen. Wie war diese Phase für Dich?
Andrew Schneider: Verletzungen gehören zum Eishockey – zum Sport – einfach dazu! Klar ist es nicht schön, nicht das zu tun was du willst. Du willst die Emotionen eines Spiels einfach auf dem Eis miterleben. Dir geht die Umkleidekabine ab – die Kameradschaft. Es war keine einfache Phase für mich aber ich musste geduldig sein und es hat sich ausgezahlt.

Vienna Online: In einigen Medien wurde sogar über Dein Karriereende spekuliert. Wie war das für Dich?
Andrew Schneider: Solche Berichte kann und will ich nicht kommentieren weil ich sie einfach nicht gelesen habe. Aber ich stehe hier und spiele wieder Eishockey. Ich denke damit sind solche Berichte sportlich beantwortet.

Vienna Online: Hast Du negative Emotionen über den Check, die Vienna Capitals oder Benoit Gratton?
Andrew Schneider: (lacht) Klar, wir haben heute verloren da musst du ja schlechte Laune haben – oder? Nein ernsthaft. Ich habe keinerlei negativen Emotionen oder Gefühle. Weder wegen des Checks, noch gegen die Capitals oder gegen Gratton.

Vienna Online: Was denkst Du über Benoit Gratton?
Andrew Schneider: Er ist ein physisch sehr präsenter Spieler. Er spielt hart aber nicht unfair. Anders als andere Spieler in dieser Kategorie hat Gratton sehr gute Qualitäten im Offensivspiel. Er ist ein sehr guter Spieler und mit Sicherheit ein Schlüssel zum Erfolg der Vienna Capitals. Wenn meine Informationen stimmen, dann ist er (Anm.: Gratton) ja kürzlich zum dritten Mal Vater geworden. Ich wünsche ihm persönlich und seiner Familie das Allerbeste abseits des Eises.

Das Gespräch führte Thomas Muck
In Kooperation mit sportreport.at

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