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Andrang auf Passämter: Jeder fünfte Pass läuft ab

Allein in Wien laufen heuer 42.623 Pässe ab.
Allein in Wien laufen heuer 42.623 Pässe ab. ©Bilderbox
In Passämtern herrscht derzeit Hochkonjunktur: Jeder fünfte Pass verliert 2010 seine Gültigkeit. Die zuständigen Behörden dürften die Situation allerdings gut im Griff haben.

In Wien wurden im heurigen Jahr bisher zwischen 70 und 80 Prozent mehr Pässe ausgestellt als in den ersten drei Monaten des Vorjahres, sagte Christine Bachofner, Chefin der zuständigen Magistratsabteilung 62. Waren es 2009 etwa 10.100 derartige Dokumente, werden momentan rund 18.000 pro Monat ausgegeben. Deswegen sei das Personal “moderat” aufgestockt worden. Den meisten Andrang erwartet Bachofner für Mai, wo allein in der Bundeshauptstadt 42.623 Reisepässe ablaufen werden.

Durch gezielte Information sei es jedoch gelungen, einen Teil der Wiener dazu zu bringen, bereits Monate vor Ablauf der Gültigkeit den Magistrat aufzusuchen. Darüber hinaus würden wohl einige Bundeshauptstädter nicht sofort nach Ablaufen des Passes zur Behörde laufen, sondern erst bis kurz vor Antritt des Sommerurlaubs warten, prophezeite die MA-62-Leiterin. Sie empfahl allen Betroffenen, die weniger frequentierten Stellen innerhalb des Gürtels zu frequentieren und darüber hinaus auf der Homepage www.wien.gv.at einen Passtermin zu reservieren.

Rekordjahr

Ein Rekordjahr bei den Reisepässen erwartet man auch im Magistrat in St. Pölten. Heuer wurden bereits 2.170 Reisepässe ausgestellt, das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (978 Pässe). Es sei bisher schon kontinuierlich stressig gewesen, aber “es wird sich noch weiterhin steigern”, so Wolfgang Strasser vom Magistrat. Vor allem über die Osterferien und vor Beginn der Sommerferien im Mai und Juni wird ein noch größerer Ansturm erwartet.

Durchschnittlich werden in der Landeshauptstadt jährlich zwischen 3.000 und 4.000 Reisedokumente vergeben. Heuer sollen es am Ende des Jahres etwa doppelt so viele sein. Um den Andrang zu bewältigen, wurde auch behördenintern das Personal um etwa ein Drittel aufgestockt. Vor Beginn der Sommerferien seien außerdem Urlaubssperren für das Personal angedacht, sagte Strasser.

Andrang verdreifacht

Im Burgenland hat sich der Andrang auf einen neuen Reisepass im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. Im Magistrat der Landeshauptstadt zählte man im Jahr 2009 noch 230 Anträge, im heurigen Jahr wurden bereits 675 Pässe ausgestellt. Auch in der Bezirkshauptmannschaft (BH) Eisenstadt-Umgebung spricht man von einem erheblichen Anstieg um etwa 160 Prozent. Im Landessüden ist der Reisepass aktuell zwar auch gefragter als im Vorjahr, allerdings stieg hier die Zahl der Anträge um “nur” 120 Prozent. 753 Personen standen von Jänner bis Mitte März 2009 vor dem Schalter der Bezirkshauptmannschaft Oberwart. Im gleichen Zeitraum waren es heuer 1.692.

Hochbetrieb herrscht auf den Ämtern nach Medienberichten zum Thema Reisepass in den Schulferien und vor den Sommermonaten. In der Karwoche wird in Oberwart wieder mit einem Anstieg gerechnet. Besonders Reisepässe für Kinder würden dann beantragt werden. Denn die Kinder müssen ab dem sechsten Lebensjahr mit den Eltern mitkommen. Längere Wartezeiten gebe es auch an Spitzentagen kaum. Im Süden werden einzelne Termine für Berufstätige vergeben, auf der BH Eisenstadt-Umgebung werden alle drei Schalter geöffnet. Die Wartezeit betrage hier bei großem Andrang maximal 30 Minuten.

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