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Anarchie in Haiti

Unterstützt von Exil-Kämpfern haben Rebellen in Haiti am Montag eine weitere Stadt im Nordwesten des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Rebellen griffen die Polizeiwache in Hinche an und töteten drei Menschen, wie aus haitianischen Sicherheitskreisen verlautete. Sie vertrieben die Polizisten und bedrohten Anhänger der Regierung von Präsident Aristide.

Einer der Rebellenführer in der Stadt Gonaives sagte, Polizisten und aus dem Exil zurückgekehrte Milizionäre hätten sich der Bewegung angeschlossen. Gemeinsam habe man eine nationale Widerstandsfront gegründet, sagte Etienne. „Wir werden einen großen Teil Haitis einnehmen.“

Um die Polizei und Anhänger der Regierung aufzuhalten, blockierten die Rebellen die Hauptstraße nach Gonaives mit riesigen Containern. Mehr als 250.000 Menschen sind damit von Lieferungen mit Lebensmitteln und Medikamenten abgeschlossen. Besonders betroffen waren die Krankenhäuser. In der Stadt St. Marc brannten die Aufständischen eine Klinik nieder, in Gonaives lieferten sich Polizei und Rebellen ein Feuergefecht in einem Krankenhaus. Drei Menschen wurden getötet. Krankenhausverwalter Gabriel Honorat sagte, die Verletzten würden in ihren Häusern versorgt. Es gebe jedoch keine Medikamente mehr.

Aristides Ehefrau, die in den USA geborene Mildred Trouillot Aristide, flog unterdessen nach Fort Lauderdale in Florida. Eine Sprecherin des haitianischen Regierung erklärte, sie habe dort an einem Begräbnis teilgenommen und sei noch am Montag zurückgekehrt.

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