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Großbrand: Aufstieg zu Vesuv für Touristen gesperrt

Der Großbrand auf den Hängen des Vesuvs dehnt sich aus. Eine drei Kilometer lange Feuerfront bildete sich an den Hängen des Vulkans bei Neapel, etwa 500 Hektar Vegetation wurden zerstört. Die Flammen drohten die Ortschaft Terzigno zu erreichen, wie lokale Behörden am Samstagabend berichteten. Der Nationalpark des Vesuvs verfügte, dass für Wanderungen zum Krater bis auf weiteres keine Tickets mehr verkauft werden. Touristen dürfen demnach den Aufstieg derzeit nicht antreten.

Derzeit sind zwar keine Häuser und Menschen in Gefahr, aber um das Feuer zu löschen, wurde der nationale Ausnahmezustand ausgerufen. Damit kann das Heer im Kampf gegen die Flammen eingesetzt werden. "Ich habe den außerordentlichen Mobilisierungszustand des nationalen Zivilschutzdienstes angeordnet. Damit kann Hilfe auch aus anderen Regionen eintreffen", verkündete Zivilschutz-Minister Nello Musumeci am Samstagabend.

Sechs Canadair-Flugzeuge und vier Hubschrauber im Einsatz

Sechs Canadair-Flugzeuge der nationalen Flotte und vier regionale Hubschrauber waren den ganzen Samstag über im Einsatz in der Brandzone, unterstützt von über hundert Feuerwehrleuten, Freiwilligen und anderen Ordnungskräften am Boden. Der große Einsatz konnte zwar größere Schäden verhindern - doch die Lage ist noch längst noch nicht unter Kontrolle. Die Sorge besteht, dass eine einfache Windrichtungsänderung ausreichen könnte, um die Flammen in Richtung bewohnter Gebiete zu treiben - wie es bereits in der vergangenen Nacht geschah.

Der Nationalpark des Vesuvs verfügte, dass für Wanderungen hinauf zum Krater bis auf weiteres keine Tickets mehr verkauft werden. Touristen dürfen demnach den Aufstieg derzeit nicht antreten. Die Rauchwolke ist über Dutzende Kilometer hinweg sichtbar - von den archäologischen Ausgrabungen in Pompeji bis nach Neapel. Aschepartikel haben sich auf zahlreichen Häusern abgesetzt.

Die Flammen, die durch Wind und hohe Temperaturen angefacht werden, hatten sich am Freitag rasch den Berghang hinauf ausgebreitet. In der Präfektur Neapel wurde ein ständiger Krisenstab eingerichtet, an dem alle zuständigen Behörden teilnehmen, um die Notlage zu bewältigen. Eine hohe Rauchsäule war auch von Neapel aus sichtbar. Löschflugzeuge unterstützen die Einsatzkräfte von der Luft aus bei der Brandbekämpfung.

2.568 Hektar bei Bränden in Kampanien zerstört

"Wir sind besorgt und verfolgen die Entwicklung des Brandes Minute für Minute in Kontakt mit den zuständigen Behörden. Wir vertrauen auf die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte am Boden und der Piloten der Löschflugzeuge, denen unser größter Dank gilt. Unser Anliegen gilt dem Schutz des Naturerbes und der Sicherheit all jener, die rund um den Vulkan leben und arbeiten", betonte Raffaele De Luca, Präsident des Nationalparks Vesuv gegenüber lokalen Medien gesagt.

Nach Angaben des Zivilschutzes gab es in Kampanien, der Region um Neapel, seit dem 15. Juni insgesamt 1.060 Waldbrände. Die geschätzte Fläche, die dabei verbrannt ist, beträgt 2.568 Hektar. Italien erlebt derzeit eine Hitzewelle mit Temperaturen über 35 Grad.

(APA)

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