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ÖAMTC: Vier Fünftel aller Verkehrstoten sind Männer

©Bilderbox/Symbolbild
Fast 80 Prozent der Todesopfer im Straßenverkehr sind Männer. Das zeigt die bisherige Unfallstatistik bis 27. September 2009. Gesamt verunglückten in Österreich bisher 374 Männer und 102 Frauen tödlich.

 ”Aktuell dominieren in allen Altersklassen die männlichen Opfer”, sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. So sind in der Altersgruppe bis 14 Jahre sieben getötete Buben und sechs Mädchen zu beklagen. In der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre gab es in diesem Jahr bisher 115 getötete Männer und 24 getötete Frauen, in der Altersgruppe 30 bis 59 Jahre 157 getötete Männer und 35 getötete Frauen, in der Altersgruppe 60 bis 94 Jahre 95 getötete Männer bzw. 37 getötete Frauen (Quelle: BMI). “Auch bei Verkehrsunfällen ohne tödlichen Ausgang gibt es anteilsmäßig mehr verletzte Männer als Frauen”, sagt die ÖAMTC-Expertin. “Grund dafür ist die höhere Risikobereitschaft bei Männern. Außerdem spielt das unterschiedliche Mobilitätsverhalten ein Rolle.”

Zur Veranschaulichung hat die ÖAMTC-Verkehrspsychologin drei Altersgruppen anhand der Unfallstatistik 2008 (Quelle: Statistik Austria) verglichen.

Altersgruppe “Beginners” – 15 bis 24 Jahre

In dieser Gruppe gab es im Vorjahr – gemessen am Gesamtergebnis – mit 15.835 die meisten verunglückten Personen (58 Prozent Männer, 42 Prozent Frauen). Davon sind rund ein Drittel mit Motorrad oder Moped verunglückt (69 Prozent Männer, 31 Prozent Frauen), wobei die Unfälle im Mopedbereich eindeutig überwiegen. Noch deutlicher – wenn auch wenig überraschend – ist der Geschlechterunterschied im Lkw-Sektor (Lkw mit und ohne Anhänger, Sattelkraftfahrzeuge, Tankwagen, Zug- oder Arbeitsmaschinen). Hier verunglückten im Vorjahr 264 Personen (davon 83 Prozent Männer). Auch auf dem Fahrrad waren mehr junge Herren (63 Prozent) in einen Unfall involviert. Kaum Unterschiede gab es hingegen bei den Fußgängern mit 360 verunfallten Männern gegenüber 362 Frauen. Ebenso fast ausgewogen ist das Verhältnis bei den Pkw-Fahrern.

Altersgruppe “Mediums”, 35 bis 44 Jahre

In dieser Gruppe beträgt der Anteil der Männer, die am Moped oder Motorrad verunglückt sind, sogar 82 Prozent (von 1.153 Personen). “Wie es scheint, meiden Frauen in diesem Alterssegment den eher riskanten Zweiradbereich”, sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Im Pkw wiederum verunglückten in dieser Altersgruppe mehr Frauen als Männer (2.640 gegenüber 2.421 Männern). “Die Frauen sind vermehrt mit dem Auto, oftmals als Familienchauffeurinnen unterwegs. Viele fahren einen Zweitwagen, dessen Sicherheitsstandards nicht an die des Erstwagens des Lebenspartners herankommen”, sagt Seidenberger. Auf dem Fahrrad sind in dieser Altergruppe fast doppelt so viele Männer (548) wie Frauen (279) verunglückt. Der Fahrradboom im Freizeitsport dürfte dazu einen großen Beitrag leisten. Bei den verunfallten Fußgängern hingegen herrscht in etwa Gleichstand bei den Geschlechtern.

Altersgruppe “Experts”, 65+

Im motorisierten Zweiradbereich gibt es mit 266 verunfallten Männern gegenüber 35 Frauen wieder einen sehr eindeutigen Geschlechterunterschied. “Es zeigt sich, dass das motorisierte Zweirad für ältere Damen als Verkehrsmittel nicht von Interesse ist”, sagt die ÖAMTC-Expertin. Fahrradfahren ist hingegen bei den über 65-Jährigen sehr beliebt. 17 Prozent aller statistisch erfassten Fahrradunfälle sind im vergangenen Jahr in dieser Altersgruppe passiert (949 Menschen, davon 57 Prozent männlich). Als Fußgänger verunglückten in der Gruppe 65+ mehr Frauen (649) als Männer (332) im Straßenverkehr.

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