Ein Crashtest des ÖAMTC zeigt, dass die Off-Roader im Vergleich zu anderen Pkw am schlechtesten bei der Passanten-Sicherheit abschneiden: Sechs von neun getesteten Geländewagen über 2,5 Tonnen wurden mit keinem oder nur einem einzigen von vier möglichen Sternen bewertet, kritisierte der Autofahrerclub am Dienstag.
Null Punkte gab es etwa für den Jeep Grand Cherokee und den Hyundai Santa Fe. Die Front der wuchtigen Autos sei zu aggressiv, so die Kritik des ÖAMTC. Bei einem Aufprall des Beckens eines Erwachsenen oder des Kopfes eines Kindes wirke ein Off-Roader wie eine fahrende Mauer, erklärte der ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Wegen der hohen Front solcher Fahrzeuge bestehe bei Zusammenstößen eine besonderes große Gefahr für Hüftverletzungen bei Passanten.
Trotzdem wird in dieser Fahrzeugklasse definitiv am wenigsten für Fußgängersicherheit getan, meinte Lang. Technisch seien Verbesserungen möglich: Eine Stoßstange und eine Motorhaubenkante aus nachgiebigem Material, genügend Platz zwischen Blech und Motorblock und eine schräge Motorhaube könnten bei Zusammenstößen das Verletzungsrisiko für Fußgänger dämpfen.
Die Kompaktklasse – etwa der Honda Civic – schnitt bei dem Fußgänger-Crashtest am besten ab, gefolgt von Kleinwagen (beispielsweise der Suzuki SX4). Diese Fahrzeuge schafften am häufigsten bis zu drei Sterne. In der Mittel- und Oberen Mittel-Klasse bestehe hingegen Verbesserungspotenzial, kritisierte der ÖAMTC: Diese Pkw erreichten durchschnittlich nur einen Stern. Aus der Oberen Mittelklasse habe lediglich der Citroen C6 die Bestnote, eine Vier-Sterne-Bewertung, erreicht.
Bei Geländewagen könne der gesetzlich vorgeschriebene Fußgängerschutz von den Herstellern umgangen werden, so Lang. Gerade für Off Roader über 2,5 Tonnen sollten diese Anforderungen jedoch ausnahmslos gelten, forderte er. Laut ÖAMTC werde der Passanten-Schutz vor allem von den Autohersteller Hyundai und Chrysler vernachlässigt.