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Amoklauf in Serbien: Täter gestorben

Das Motiv des Amokläufers liegt nach wie vor im Dunkeln.
Das Motiv des Amokläufers liegt nach wie vor im Dunkeln. ©EPA
Belgrad. Der 60-jähriger Mann, der am Dienstag in der Früh im zentralserbischen Dorf Velika Ivanca 13 Menschen erschossen und einen Selbstmordversuch verübt hatte, ist am Donnerstag in einem Belgrader Krankenhaus gestorben.
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Das meldete der Belgrader Sender B-92. Ljubisa B. hatte sich unmittelbar nach dem Amoklauf einen Kopfschuss zugefügt. Er lag seither im Koma, sein Zustand galt als kritisch. Was den Landwirt dazu bewogen hatte, Angehörige und weitere Dorfbewohner zu töten, ist nicht bekannt.

Motiv für den Amoklauf weiterhin unklar

Die Opfer des Massakers sollen am Freitag in Velika Ivanca im Rahmen einer gemeinsamen Zeremonie begraben werden. Unter ihnen befinden sich die Mutter und der Sohn des Amokläufers sowie mehrere nahe Verwandte. Die Motive für die Tat sind bis Donnerstag unklar geblieben.

Die Frau des Täters, die das Massaker schwer verletzt überlebt hat, konnte laut Medienberichten vom Donnerstag in einer ersten Aussage gegenüber der Polizei keine konkreten Motive nennen. “Für uns gibt es kein Leben mehr”, soll der Mann unmittelbar vor dem Amoklauf erklärt haben. Das berichteten Medien unter Berufung auf Angaben der Ehefrau – auf sie schoss er zweimal – gegenüber der Polizei. Er soll ihr gegenüber jahrelang gewalttätig gewesen sein.

In der Öffentlichkeit hat sich unterdessen auf der Basis von Aussagen von Verwandten und anderen Dorfbewohnern das Bild eines Mannes herauskristallisiert, der seinen Nachbarn gegenüber äußerst hilfsbereit war, zu Hause allerdings als gewaltbereit galt. Als ehrlich, fleißig, allerdings nervös und ungeduldig wurde der 60-jährige Ljubisa B. beschrieben.

Er habe keinen Alkohol getrunken und nicht einmal Interesse für Kaffeebesuche, Sport und Politik gezeigt, berichtete die Tageszeitung “Blic” unter Berufung auf Dorfbewohner. Mit 15 Hektar Ackerland galt er als einer der wohlhabenderen Landwirte in Velika Ivanca.

Nachbarn und Freunden zufolge war der Mann “enttäuscht und entmutigt”, nachdem er im vergangenen Jahr seinen Arbeitsplatz bei einem slowenischen Unternehmen verloren hatte. Finanziell stellte der Jobverlust demnach kein Problem für die Familie dar. Die Tatwaffe, eine Pistole vom Typ CZ88, soll der Mann bereits 1981 gekauft haben und Nachbarn zufolge nie verwendet haben. (APA)

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