Amoklauf in Graz: Täter hatte 110 Patronen und fünf geladene Magazine bei sich

Wie bei einer Pressekonferenz der Polizei am Dienstagnachmittag bekannt wurde, trug er unter anderem fünf voll geladene Magazine für eine Glock-Pistole, zusätzlich 18 lose Patronen für die Pistole und 17 weitere für eine Flinte.
Bild aus WC-Anlage ist echt
Ein kurz vor der Tat auf der Plattform X veröffentlichtes Bild, das den Täter in einer WC-Anlage zeigt, wurde von den Ermittlern als echt bestätigt. Es zeigt die Beine des Schützen und war unmittelbar vor der Tat aufgenommen worden. Die Polizei ordnete dem Täter rund 30 Social-Media-Accounts zu, die inzwischen gelöscht wurden.
"Leidenschaft" für Schulmassaker
Laut Michael Lohnegger, dem Leiter der Ermittlungsgruppe Soko Luctus, verherrlichte der Täter nicht nur die Taten, sondern auch die Täter vergangener Schulmassaker. Besonders die Tat an der Columbine High School in den USA habe ihn geprägt. Ein konkretes Motiv für den Amoklauf liege den Ermittlern bislang jedoch nicht vor.
Mehr als 50 Zeugen befragt
Seit der Gründung der Sonderkommission am 12. Juni wurden mehr als 50 Personen einvernommen. Derzeit befinden sich zwei Verletzte noch auf der Intensivstation, sieben weitere werden auf Normalstationen behandelt. Zwei Personen konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden.
30 Einsätze durch Trittbrettfahrer
Wie der steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner erklärte, kam es in der Woche nach dem Vorfall allein in Graz zu rund 30 Polizeieinsätzen an Schulen. Grund seien sogenannte Trittbrettfahrer. In Niederösterreich wurde ein 19-Jähriger festgenommen, der eine Amokdrohung per E-Mail verschickt haben soll.
Strafbare Verherrlichung
Die Polizei betont, dass auch die öffentliche Verherrlichung solcher Taten strafbar sei. Sie falle unter den Tatbestand des "Gutheißens einer mit Strafe bedrohten Handlung". Die Ermittlungen dauern an.
(VOL.AT)