Das Opfer verstarb “im Rahmen der Reanimation”, wie der Sprecher sagte. Nach den Angaben eines Schülers unterrichtete der Lehrer an der Berufsschule Malen und Lackieren. Ein weiterer Schüler sagte, bei der Flucht aus dem Gebäude habe er den Lehrer schwer verletzt im Treppenhaus liegen sehen.
Zu der Frage, ob es sich bei dem Täter um einen Schüler oder Ex-Schüler der Berufsschule handelt, machte die Polizei zunächst keine Angaben und verwies auf das laufende Verhör. Zur Art der Waffe sagte Polizeisprecher Michael Lindner: “Keiner ist durch Schüsse verletzt oder getötet worden.” Berichte, wonach der junge Mann auch eine Schreckschusspistole bei sich hatte, bestätigte die Polizei zunächst nicht.
Laut Polizei ereignete sich die Tat gegen 10.00 Uhr in dem Schulkomplex, der von 3.200 Schülern besucht wird. Allein auf die betroffene Technische Schule gehen 1.500 Schüler. Der Komplex liegt südwestlich der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule und weiteren Bildungseinrichtungen. Es sei gelungen, die Schule rasch zu räumen, betonte die Polizei.
Ein Großaufgebot von Einsatzkräften riegelte den Tatort ab. Schüler und Eltern würden psychologisch betreut, um 11.00 Uhr wurden die Schüler nach Hause geschickt. Die Durchsuchung des Gebäudes lief gegen 14.00 Uhr noch.
Ein Berufsschüler sagte der örtlichen Zeitung “Rheinpfalz Online”: “Wir saßen im Unterricht, als plötzlich jemand bemerkt hat, dass auf dem Gang ein Bengalofeuer brannte. Fünf Minuten später gab es Feueralarm, und wir mussten alle das Gebäude verlassen.” Vom eigentlichen Geschehen habe er aber nichts mitbekommen. Das sogenannte Bengalische Feuer, das häufig in Fußballstadien zu sehen ist, ist ein pyrotechnisch erzeugtes Licht, das Entzünden ist nur in Ausnahmefällen erlaubt.
“Spiegel Online” zitierte einen weiteren Schüler mit den Worten, beim Alarm während der zweiten Stunde habe er zunächst an einen Feueralarm gedacht, dann hätten Gerüchte von einem Amoklauf die Runde gemacht.
Um 15.00 Uhr berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz über Einzelheiten:
Nach den bisherigen Erkenntnissen fügte er dem 58-jährigen Lehrer im Treppenhaus eines Nebengebäudes der Schule mindestens eine schwere Stichverletzung zu. «Dort wurde er schwerstverletzt von meinen Kollegen entdeckt, starb aber wenige Minuten später», sagte Polizei-Einsatzleiter Franz Leidecker.
Nach seinen Worten war der Täter mit einem Messer und einer Schreckschusspistole bewaffnet gegen 10.00 Uhr auf das Schulgelände gekommen und zunächst in ein Nebengebäude für die Maler- und Lackiererausbildung eingedrungen. Anschließend stürmte er in das Hauptgebäude, wo er eine Brandfackel anzündete und seine Schreckschusspistole einsetzte.
Wenige Minuten nach 10.00 Uhr habe der 23-Jährige dann von herbeigeeilten Streifenpolizisten überwältigt werden können, sagte der Einsatzleiter weiter. Er habe sich widerstandslos festnehmen und abführen lassen.
Interview: Eine Schülerin berichtet über ihre Erlebnisse
Bericht über den Tathergang: