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Amnesty: Junta in Burma zweigt Hilfsgüter ab

Die burmesische Militärjunta lässt laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Hilfsgüter für die Zyklon-Opfer aus dem Ausland verschwinden.

Nicht alles, was gespendet worden sei, komme bei den Überlebenden an, so ein Berichterstatter von Amnesty am Donnerstag in Bangkok. Die Organisation kennt nach eigenen Angaben 40 eindeutige Fälle, in denen Beamte Lieferungen abzweigten.

In einem Fall seien gleich 48 Lastwagen beschlagnahmt worden. Amnesty International bestätigte auch Berichte, dass die Junta Zyklon-Opfer aus ihren Zufluchtsstätten vertreibt. Viele müssten in Dörfer zurückkehren, die von dem Wirbelsturm Anfang Mai völlig zerstört worden waren. Bei der Naturkatastrophe kamen nach amtlichen Angaben wahrscheinlich 134.000 Menschen ums Leben. Hunderttausende wurden obdachlos. Die Militärdiktatur macht sich nach Informationen der Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch” (HRW) daran, zahlreiche Wirbelsturmopfer zu zwingen, die Notunterkünfte zu verlassen. Der regionale Beauftragte der Vereinten Nationen für Katastrophenhilfe, Terje Skavdal, verurteilte jegliche Form von Zwangsrückführung. Das Regime hatte scharfe Kritik an der ausländischen Hilfe für die Opfer des verheerenden Wirbelsturms “Nargis” geübt und erklärt, die Bevölkerung komme auch ohne die “Schokoladenriegel” ausländischer Helfer zurecht.

Der von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi angeführten Demokratiebewegung warf die Militärjunta vor, die Folgen des Wirbelsturms zur Anstiftung eines Aufruhrs nutzen zu wollen. Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) versuche, “die Unzufriedenheit der Opfer und die Probleme zu schüren, damit die Wut der Öffentlichkeit in Aufruhr ausartet”, hieß es in einem Leitartikel des Junta-Organs “The New Light of Myanmar”. Der Hausarrest für Suu Kyi wurde in der vergangenen Woche um ein weiteres Jahr verlängert.

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