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Amnesty international besucht Burma

Eine Delegation der Menschenrechts- und Gefangenenhilfe-Organisation amnesty international hat erstmals das von einem Militärregime beherrschte Land Burma besucht.

Die Gruppe sei auch mit Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, der Führerin der burmesischen Demokratiebewegung, zusammengetroffen, teilte Delegationschefin Demelza Stubbings am Montag in Bangkok mit. Einzelheiten der Unterredung wurden nicht bekannt. Die gewünschten Gespräche mit hochrangigen Beamten und mehreren Gefangenen seien bei der Militärjunta auf keinerlei Widerstände gestoßen, sagte Stubbings.

Während des zehntägigen Besuches habe die Delegation eine Liste mit den Namen von 19 Inhaftierten übergeben, deren sofortige Freilassung die Organisation aus humanitären Gründen verlange. Nach ai-Schätzung sitzen in Burma noch immer zwischen 1200 bis 1300 Menschen aus politischen Gründen hinter Gittern. Seit 1988 hatte sich amnesty international vergeblich um einen Besuch des Landes bemüht. Im Laufe des Jahres soll erneut eine Delegation nach Burma reisen.

Die UNO-Menschenrechtskommission hatte Burma durch Konsens wegen systematischer Menschenrechtsverletzungen und Zwangsarbeit verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat dem Militärregime von General Than Shwe systematische Folter bei der Unterdrückung der Demokratiebewegung und von ethnischen Minderheiten vorgeworfen. Die Junta kam 1988 durch einen Putsch an die Macht, nachdem sie einen prodemokratischen Aufstand niedergeschlagen hatte, wobei Tausende getötet wurden.

Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Aung San Suu Kyi hatte die Wahlen zu einer Verfassunggebenden Nationalversammlung im Jahr 1990 mit Vierfünftelmehrheit gewonnen, wurde aber vom Militärdiktatur an der Regierungsübernahme gehindert.

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