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Amnesty fordert Aussetzung von Todesstrafe in Indien

Proteste gegen die Todesstrafe in Indien.
Proteste gegen die Todesstrafe in Indien. ©AP
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Indien dazu aufgerufen, die für Sonntag geplante erste Hinrichtung seit acht Jahren zu stoppen.

In einem offenen Brief an Regierungschef Manmohan Singh erklärte Amnesty am Dienstag, die Hinrichtung des 2007 zum Tode verurteilten Balwant Singh Rajoana wäre ein gewaltiger Rückschritt. “Hinrichtungen nach acht Jahren Pause wieder aufzunehmen würde bedeuten, dass Indien sich gegen die regionalen und weltweiten Tendenzen stellt, die Todesstrafe abzuschaffen.”Neu Delhi. Der Hinrichtung Rajoanas müsse gestoppt und ein offizielles Moratorium für die Todesstrafe verabschiedet werden, erklärte Amnesty. Letztlich müsse die Todesstrafe in Indien vollständig abgeschafft werden.

Rajoana wurde wegen seiner Rolle bei der Ermordung des damaligen Regierungschefs des Bundesstaats Punjab, Beant Singh, im Jahr 1995 zum Tode verurteilt. Er soll am Sonntag im Gefängnis der Stadt Patiala in Punjab gehängt werden. Zuletzt war in Indien 2004 ein Mann hingerichtet worden. In Indien sitzen hunderte zum Tode Verurteilte im Gefängnis. Wegen des langsam arbeitenden Justizsystems sitzen sie häufig jahrelang in der Todeszelle. In der Regel werden Todesstrafen jedoch in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.

(APA)

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