Amazonas-Länder fordern Hilfe von Industriestaaten
“Die Armen müssen unterstützt werden, ohne dass sie ihre Souveränität aufgeben”, betonte Brasiliens Präsident Lula da Silva zum Abschluss des Amazonas-Anrainer-Gipfels, an dem auch Frankreichs Präsident Sarkozy teilnahm.
Um die Anstrengungen für eine Reduzierung der Treibhausgase zu erhöhen, sei es notwendig, dass die industrielle Welt ihre finanziellen und technologischen Hilfen für die Entwicklungsländer “deutlich und ausreichend” erhöhe, hieß in der Deklaration.
“Deshalb bekräftigen wir den Vorschlag der Gruppe 77 und Chinas, wonach die entwickelten Länder zwischen 0,5 und ein Prozent ihres BIP für Klimaschutzmaßnahmen der Entwicklungsländer zur Verfügung stellen.” Dies sei entscheidend, um beim UNO-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen ein Ergebnis zu erreichen.
Sarkozy betonte, es sei wichtig, dass jedes Land Vorteile sehe und niemand das Gefühl habe, getäuscht zu werden. An dem Gipfel in Manaus nahmen deutlich weniger Präsidenten als geplant teil. Die Staatsoberhäupter Kolumbiens und Venezuelas, Uribe und Chavez, sagten ihr Kommen kurzfristig ab. Die Hintergründe für die Absagen blieben zunächst unklar, allerdings dürfte die eskalierende Krise zwischen beiden Ländern ein Grund gewesen sein.
Damit waren nur drei der Amazonas-Anrainer mit Präsidenten vertreten. Neben Lula und Sarkozy (Frankreich hat durch das Übersee-Departement Französisch-Guayana eine gemeinsame Grenze mit Brasilien) war auch der Präsident der Republik Guyana, Bharrat Jagdeo, anwesend. Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Surinam und Venezuela ließen sich durch Minister oder hochrangige Beamte vertreten.