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Amazon-Möbelhandel: XXX-Lutz-Chef sieht wenig Chancen

XXX-Lutz Chef kritisiert den Online-Möbelhandel von Amazon.
XXX-Lutz Chef kritisiert den Online-Möbelhandel von Amazon. ©APA/AFP/EMMANUEL DUNAND
Der XXX-Lutz-Chef, Thomas Saliger, hat sich zum Online-Möbelhandel über Amazon geäußert. "Amazon beherrscht die Logistik, aber nicht dieses Produkt. "

Der Chef der führenden heimischen Einrichtungsgruppe XXX Lutz, Thomas Saliger, bezweifelt, dass ein Online-Möbelhandel über Amazon, wie ihn Ikea erwägt, erfolgreich sein kann. “Amazon beherrscht die Logistik, aber nicht dieses Produkt. Möbel sind kein Produkt von der Stange”, meinte Saliger am Freitag. Lutz selbst und auch die Marke Möbelix setzen jedoch schon stark auf die Online-Schiene.

Ein Erfolg von Amazon und Ikea in diesem Bereich werde “auch davon abhängen, wie gut wir sind”, so Saliger bei einem Pressegespräch in Wien anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Möbelix, einer der Marken der XXX-Lutz-Gruppe mit insgesamt 4,4 Mrd. Euro Jahresumsatz aus 270 Einrichtungshäusern in elf Ländern. Mit der deutschen Poco, bei der Lutz von 50 auf 100 Prozent aufgestockt hat, liegt man sogar bei 6 Mrd. Euro.

Online-Möbelhandel von Amazon ist ernsthafte Konkurrenz für XXX-Lutz

“Wir werden in dem Online-Match jedenfalls schwerstens mitspielen”, so Saliger – wenngleich man Amazon immer ernst nehmen müsse. Nicht nur in Österreich sei man im Web sehr aktiv, sondern etwa auch in Deutschland. Der Online-Shop in Österreich sei “die mit Abstand größte Filiale”, gehe man etwa für Möbelix von über 500 Mio. Euro Gesamterlösen aus zuletzt 54 Filialen im Inland aus. Genaue prozentuelle oder absolute Angaben wolle man aber nicht machen, das entspreche nicht den Usancen der Lutz-Gruppe. Man rechne den Internetumsatz nicht laut Postleitzahl der nächstgelegenen Filiale zu, wie dies etwa MediaMarkt mache.

Mit Amazon habe man selbst schon kooperiert, sagt Saliger: “Der nimmt dir erst 10 Prozent allein für den Klickprozess weg, und wenn er sieht, es geht etwas gut, macht er es selbst. Wir haben das dann beendet.” Amazon sei ein Konkurrent wie jeder andere. Man habe in jedem Land andere Mitbewerber – online seien es dann aber nicht fünf, sechs, sondern tausende.

Im Möbelhandel besteht ein Wechselspiel zwischen Online-Shop und festen Standorten

Auch sei das Produkt nicht so einfach geeignet für einen Internetabsatz: “Der Möbelhandel ist komplex. Wie verkaufe ich eine Küche, eine Couch oder Matratzen online – das muss Amazon noch lernen.” Stelle man im Web zum Beispiel sieben Fragen zu Präferenzen für eine Küche, so kämen 28.000 Möglichkeiten für Küchenkombinationen heraus.

Es gebe ein Wechselspiel zwischen Online-Shop und den festen Standorten. Die Kunden würden zwischen Einrichtungshaus und Internet pendeln, also entweder online eine Vorauswahl treffen und dann in die Filiale kommen oder umgekehrt. Sie würden aber nicht mehr so wie früher unbedingt dreimal ins Haus kommen – das sei vielleicht für die Umwelt gar nicht so schlecht. Es sei ja kein Geheimnis, dass die Frequenzen im Handel insgesamt zurückgingen, weil die Menschen vieles von daheim aus erledigen könnten.

(APA/Red)

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