Am Sonntag ist es soweit: Kärnten-Wahl 2023 kommt immer näher

Die Kärnten-Wahl 2023 naht. Es dauert nicht mehr lange, dann wählen die Kärntnerinnen und Kärntner einen neuen Landtag. Für Peter Kaiser (SPÖ), seit zehn Jahren Landeshauptmann, geht es um die dritte Amtszeit. Platz eins zu verteidigen, dürfte der SPÖ Umfragen zufolge gelingen. FPÖ-Kandidat Erwin Angerer möchte zulegen. Für die ÖVP mit Martin Gruber als Juniorpartner in der Koalition gilt es, Platz drei im Match mit dem Team Kärnten von Gerhard Köfer zu verteidigen. Für Grüne und Neos geht es um den Einzug.
SPÖ bei letzter Kärnten-Wahl mit 47,9 Prozent
Bei der letzten Kärntner Landtagswahl 2018 hatte die SPÖ mit 47,9 Prozent Stimmenanteil fast die absolute Mehrheit im Landtag erreicht. Mit 18 von 36 Sitzen ging man eine Koalition mit der ÖVP ein, was die Zweidrittelmehrheit brachte. Auf Platz zwei mit knapp 23 Prozent und neun Mandaten landete die FPÖ, das Team Kärnten, 2013 noch als Team Stronach angetreten, verlor zwar die Hälfte der Stimmen, verblieb aber mit 5,7 Prozent im Landtag - anders als die Grünen, die nur 3,1 Prozent erreichten und aus dem Landtag flogen. Das BZÖ kam nach 6,4 Prozent im Jahr 2013 nur noch auf 0,4 Prozent. Und die NEOS blieben mit 2,1 Prozent 2018 ebenso chancenlos wie diverse Kleinparteien.
Kärnten-Wahl könnte SPÖ-Minus bringen
Große Umbrüche und Wählerverschiebungen sind heuer nicht zu erwarten. Umfragen nach dürfte die SPÖ verlieren, aber das Wahlziel von Landeshauptmann Kaiser - "ein Vierer vorne" - erreicht werden. Die FPÖ dürfte etwas dazugewinnen, die ÖVP ein paar Punkte verlieren. Das Team Kärnten könnte Umfragen zufolge stark zulegen und die ÖVP überholen. Ob Grünen und Neos der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde in den Landtag gelingt, ist offen. Die Kleinparteien - insgesamt treten zehn Listen an, zwei davon nur in einzelnen Wahlkreisen - haben keine Chance auf einen Einzug, so Umfragen.
Die Tageszeitung "Österreich" publizierte eine Umfrage, die sie bei der Lazarsfeld Gesellschaft in Auftrag gegeben hatte. 860 Interviews wurden dafür in Kärnten im Zeitraum 15. bis 20. Februar durchgeführt, Schwankungsbreite wird keine angegeben. Demnach kommt die SPÖ auf 42 Prozent, die FPÖ auf 26. Das Team Kärnten (zwölf Prozent) legt stark zu und überholt die ÖVP (zehn Prozent). Grüne und Neos würden demnach mit je vier Prozent den Einzug nicht schaffen.
Abschlusskundgebung mit Kaiser am Freitag vor Kärnten-Wahl
Bevor es soweit ist und die politischen Karten in Kärnten neu gemischt werden, stehen noch Intensivwahlkampf und am Freitag die Wahlkampfabschlüsse der Parteien an. Die SPÖ macht eine Abschlusskundgebung mit Landeshauptmann Peter Kaiser um 16.00 Uhr vor ihrer Parteizentrale am Domplatz. Die FPÖ beendet den Wahlkampf um 18.00 Uhr am Villacher Kaiser-Josef-Platz, als Redner tritt neben Spitzenkandidat Erwin Angerer auch Parteichef Herbert Kickl auf. Die Grünen laden am Vormittag zu einer Pressekonferenz mit Spitzenkandidatin Olga Voglauer und Ministerin Leonore Gewessler, zu Mittag nehmen dann beide am Klimastreik in Klagenfurt teil. Am Samstag ist bei den Grünen dann noch Straßenwahlkampf angesagt, dazu reist auch Vizekanzler Werner Kogler an. Die Neos beenden ihren Wahlkampf ebenfalls mit einer Pressekonferenz. Sie findet am Freitag um 15.00 Uhr im Landhaushof statt. Angekündigt ist neben Spitzenkandidat Janos Juvan auch Parteichefin Beate Meinl-Reisinger. ÖVP und Team Kärnten machen keine Veranstaltung zum Wahlkampfabschluss.
(APA/Red)