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Altkanzler Kohl nahm Abschied vom Bundestag

Nach 26 Jahren als Abgeordneter hat der deutsche Altkanzler Helmut Kohl, der seine letzte Rede vor drei Jahren gehalten hatte, Abschied vom Bundestag genommen.

Am Donnerstag nahm der langjährige CDU-Chef zum letzten Mal an einer Plenarsitzung teil, wie sein Büro auf Anfrage bestätigte. Der 72-Jährige war 1976 erstmals in den Bundestag gewählt worden. Seine letzte Rede im Plenum hatte er in der letzten Sitzung in Bonn im Juli 1999 zum Thema “50 Jahre Demokratie – Dank an Bonn“ gehalten. Mit Kohl scheidet rund ein Drittel der insgesamt 666 Abgeordneten nach der Wahl aus dem Parlament aus.

Der frühere Innenminister Rudolf Seiters (CDU), der Grünen-Haushaltsexperte Oswald Metzger und die PDS-Politikerin Christa Luft verabschiedeten sich am Donnerstag mit kurzen Ansprachen. Unter den Aussteigern sind zahlreiche ehemalige Minister aus der CDU/CSU: Neben Seiters verzichten Theo Waigel (Finanzen), Norbert Blüm (Arbeit), Heiner Geißler (Familie), Carl-Dieter Spranger (Entwicklung) Rupert Scholz (Verteidigung), Wolfgang Bötsch (Post), Christian Schwarz-Schilling (Post) und Hannelore Rönsch (Familie) auf eine erneute Kandidatur.

Auch mehrere prominente FDP-Politiker werden in der nächsten Legislaturperiode nicht wieder im Plenum Platz nehmen, allen voran der frühere Parteivorsitzende, Vizekanzler und Außenminister Klaus Kinkel, die frühere Bauministerin Irmgard Schwaetzer und Ex-Justizminister Edzard Schmidt-Jortzig.

Nicht alle Ex-Minister scheiden freiwillig aus dem Bundestag aus. Die Grünen-Abgeordnete und frühere Gesundministerin Andrea Fischer schaffte es in Berlin nicht auf einen sicheren Listenplatz. Auch rund ein Viertel der 293 SPD-Abgeordneten scheidet aus. Dazu zählt die Bundestagsvizepräsidentin und frühere Familienministerin Anke Fuchs. Die derzeitigen SPD-Minister kandidieren alle erneut für das Parlament.

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