Der Skiunfall am Neujahrstag in Österreich habe sein Leben aber nachhaltig verändert. “Ich habe schmerzvoll erfahren, dass Menschen Fehler machen und auf Vergebung angewiesen sind.” Deshalb wolle er ethisches Handeln künftig stärker in den Mittelpunkt seiner Politik stellen.
Der 50-jährige Politiker war auf einer Piste auf der Riesneralm in der Steiermark mit der 41 Jahre alten Beata Christandl zusammengestoßen, die an den Verletzungen starb. Er selbst erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und verbrachte die vergangenen Monate in der Rehabilitation. Bei der Pressekonferenz gestand Althaus erstmals öffentlich die Schuld am Tod der gebürtigen Slowakin ein, die ein einjähriges Kind hinterlässt. Das Gutachten zu dem Unfall ergebe, “dass ich Schuld trage. Das belastet mich. Ich trage schwer daran”.
In einem ersten Interview hatte er nur von Verantwortung gesprochen und die Kategorie Schuld als unpassend bezeichnet, obwohl er in einem Schnellverfahren vom Bezirksgericht Irdning wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt worden war. Die außergerichtliche Einigung zum Schadensersatz stehe noch aus, sagte Althaus. “Ich stehe im Kontakt mit der Familie und hoffe auf einen zügigen Abschluss.”
Er selbst habe keine Erinnerung an den Unfall. Gemeinsam mit seiner Frau und den Ärzten habe er von Anfang an darum gekämpft, wieder ins Amt zurückzukehren. Ans Aufhören habe er zu keiner Zeit gedacht. Er werde mit “ganzer Kraft und 100 Prozent” wieder in die Arbeit einsteigen und politische Verantwortung übernehmen. Er sei “körperlich vergleichbar fit wie vor dem Unfall”.
In Thüringen finden am 30. August Landtagswahlen statt. Althaus, dessen CDU derzeit alleine regiert, tritt wieder als Spitzenkandidat an. Als Schwerpunkte für die kommenden Monate nannte er neben den Landtags-, Europa- und Kommunalwahlen die Bewältigung der Wirtschaftskrise für die Thüringer Unternehmen. Althaus kündigte an, Thüringen werde der Opel-Führung ein Unterstützungspaket des Landes zur Rettung des Eisenacher Opel-Werkes anbieten. Am Freitag solle es mit der Unternehmensführung dazu Gespräche geben. Der Opel-Standort Eisenach sei von besonderer Bedeutung und ein Beweis für den Erfolg der deutschen Einheit, so Althaus.
Noch für diese Woche kündigte Althaus “viele Gespräche mit Bürgern und Institutionen” an. Er nannte eine Sitzung des CDU-Landesvorstands am Montag, die erste Kabinettssitzung am Dienstag sowie die Eröffnungen einer großen Klinik in Rudolstadt und eines Turboladerwerks. In die Bundespolitik will Althaus mit der Teilnahme an der nächsten CDU-Präsidiumssitzung ebenfalls wieder eingreifen.