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Altach schenkt Sturm Graz den Sieg

Ein "Billardstoß" der Altacher Verteidigung bescherte Marc Prettenthaler den glücklichen 2:1-Siegestreffer für Sturm Graz.  | Meinungen

Der SK Sturm Graz hat am Mittwochabend in der 30. Runde der Fußball-Bundesliga im vierten Saisonduell mit dem SCR Altach den dritten Sieg eingefahren. Die “Blackys” siegten in Vorarlberg mit 2:1, überholten damit die Wiener Austria und machten auch auf den drittplatzierten LASK Boden gut.

Beide Teams begannen offensiv und engagiert. Altach wollte sich endgültig vom Abstiegskampf verabschieden, die Grazer Anschluss an die Europacup-Startplätze halten.

Für das erste Ausrufzeichen sorgte der Winterkönig aus Graz: Einen Jantscher-Eckball von rechts verlängerte der schlecht gedeckte Prödl per Kopf, Stankovic nutzte im Liegen seinen zweiten Schussversuch zum Führungstreffer (14.). Langsam setzte sich die spielerische Klasse der Grazer durch, die das Spiel zusehends unter Kontrolle bekamen. In einer schnellen Partie blieben große Torgelegenheiten aber bis kurz vor der Pause auf beiden Seiten Mangelware.

Der Ausgleich der Vorarlberger fiel aus dem Nichts: Orman schlug eine Freistoßflanke von der rechten Altacher Angriffseite in die Mitte, an der Strafraumgrenze spitzelte Prödl bei einer Abwehraktion den Ball unabsichtlich zum lauernden US-Boy Jaqua, und dieser knallte das Leder genau ins rechte Eck (40.) – Gratzei war ohne Chance.

Das bessere Team zu Beginn der zweiten Hälfte war der SCR Altach. Kirchler scheiterte mit einem Schuss aus 30 Metern an Gratzei (53.), nur kurz darauf schob Mattle den Ball nach Kirchlers Zuspiel um Zentimeter an der rechten Stange des Sturm-Tors vorbei (55.).

Anstatt in Führung zu gehen, schlugen sich die Hausherren jedoch selbst: Nach einem Sturm-Angriff über links köpfte Hutwelker im eigenen Stafraum unbedrängt Guem an, von dessen Brust prallte der Ball wieder zurück und Hutwelker legte erneut in die Mitte für den heranstürmenden Prettenthaler auf. Dieser nützte den “Billard”-Stoß der Altacher Hintermannschaft zum Siegestor (61.).

Die Gastgeber rannten wieder einem Rückstand hinterher. Mit Fortdauer wurden ihre Versuche verzweifelter, aber auch gefährlicher: Einen Jaqua-Kracher aus elf Metern entschärfte Gratzei zur Ecke (80.), nur wenig später musste Sturms Goalie bei einem scharfen Kirchler-Schuss von der Strafraumgrenze erneut glänzen (83.).

Die Grazer waren bei ihren Konterstößen zwar erfolglos, brachten den Sieg aber vor allem dank ihres Keepers über die Runden. Sturm bleibt damit im Rennen um einen Europacup-Platz. Altach büßte im Abstiegskampf dagegen etwas von seinem Vorsprung ein, da die Konkurrenten aus Kärnten und Innsbruck punkteten.

Alle Ergebnisse der 30. Runde:
Austria Kärnten – Salzburg 0:0
LASK Linz – FC Wacker Innsbruck 3:3 (1:1)
SV Ried – SV MAttersburg 0:0
Am Dienstag: Rapid Wien – Austria Wien 2:0 (0:0)

Stimmen zum Spiel:

Heinz Fuchsbichler (Altach-Trainer):
“Es ist bitter für uns, dass diese Partie durch so ein kurioses Tor entschieden wurde. In der ersten Hälfte war Sturm besser, in der zweiten wir – ein Unentschieden wäre daher verdient gewesen. Davon, dass wir ein Tor erzielt haben, habe ich nichts. Diese Niederlage tut weh. Die anderen Abstiegskandidaten haben gepunktet und ich habe immer gesagt, wir sind noch nicht durch. Wir sollten uns jetzt aber nicht selbst zerfleischen, sondern halt in den nächsten Spielen einfach die nötigen Punkte machen.”

Franco Foda (Sturm-Trainer):
“Ich bin froh über die drei Punkte, der Sieg geht in Ordnung. Altach hat das 1:1 aus dem Nichts erzielt. In der ersten Viertelstunde nach der Pause haben wir Glück gehabt, danach aber das Spiel kontrolliert. Wir hätten den Sack zumachen müssen, aber das ist uns nicht gelungen. Deswegen mussten wir in den letzten Minuten noch einmal zittern. Gratzei ist in einer sehr guten Verfassung, er macht wenig Fehler und ist ein toller Rückhalt für unser junges Team. Apropos junges Team: Prutsch hat sein erstes Spiel bestritten und war noch nie vorher im Kader, Peric und Jantscher sind auch ganz junge Spieler. Das muss man sich einmal vor Augen halten. Wir wollen jetzt so schnell wie möglich über 50 Punkte kommen und Platz vier verteidigen. Über den UI-Cup, den wir durch diesen Platz erreichen, würde ich mich schon freuen, aber ich bin auch zufrieden, wenn es mehr werden sollte.”

Karsten Hutwelker (Altach-Spieler):
“Ein beschissenes Gegentor – es tut weh, durch so einen Treffer zu verlieren.”

Oliver Mattle (Altach-Spieler):
“Wenn ich meine Großchance ‘reinhaue’, dann ist die Sache erledigt. Aber wenn man solche Chancen nicht verwertet, tut man sich natürlich schwer, Spiele zu gewinnen – egal, ob daheim oder auswärts.”

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