Altach mit versöhnlichem Jahresabschluss in St. Pölten

Die erste Hälfte dominierten die St. Pöltner, die sich auf eine Revanche für die bittere 0:6-Auswärtsniederlage gegen die Altacher eingeschworen hatten. Bis zum Sechzehner kombinierten die Niederösterreicher gefällig. Dort angelangt waren sie mit ihrem Latein am Ende.
Folglich versuchte es der immer mit nach vorne aufrückende Michael Ambichl zwei Mal mit Distanzschüssen, scheiterte aber klar. Dafür glänzte St. Pöltens Sturmduo Kwang-ryong Pak und Husein Balic einmal nach einem Ausschuss von Keeper Christoph Riegler, als Pak den Ball im vollen Lauf zu Balic flankte und der einen wuchtigen Hechtkopfball etwas knapper neben das Tor abgab. Danach verletzte sich Altachs Rechtsverteidiger Matthias Puschl ohne Feindeinwirkung, überknöchelte am tiefen Boden, beim Versuch einen Ball wegzuschlagen und wurde durch Florian Jamnig ersetzt.
In der 35. Minute fiel Balic der Ball nach einem Corner quasi vor den rechten Fuß – bei seinem Schuss aus kurzer Distanz war Altach-Keeper Martin Kobras aber gedankenschnell gut zur Stelle. Zwei Minuten später versuchte der bemühte, aber bis dahin noch glücklose, Sidney Sam nach einem Dribbling Speerspitze Christian Gebauer in Position zu bringen. Aber sein Abspiel war dann zu ungenau und Riegler konnte rechtzeitig einschreiten. Zuvor hatte Sam mit einem direkten Freistoß Riegler selbst auch nicht wirklich prüfen können.
Paukenschlag nach der Pause
Nach der Pause agierten die Altacher wie ausgewechselt, setzten durch Tartarotti und Jamnig gleich Nadelstiche und gingen nach einer Standardsituation durch den aufgerückten Philipp Schmiedl 1:0 in Führung. Es war sein erstes Bundesligator im siebenten Einsatz! Sam hatte eine Flanke mustergültig in Richtung Fünfer gezirkelt und Schmiedl per Kopf wuchtig vollendet (53.). Ein paar Minuten danach reagierte St. Pöltens Trainer Alexander Schmidt, stellte auf ein 3-4-3-System um und brachte mit Rene Gartler für Ambichl einen dritten Stürmer.
Die nächste gute Möglichkeit hatten aber wieder die Altacher, bei denen sich Gebauer links durchtankte und mit einem schönen Schlenzer auf’s lange Eck Riegler in der 64. Minute zu einer tollen Parade zwang. In der 71. Minute ließ der eingewechselte Manuel Haas dann Altachs Lars Nussbaumer stehen und setzte einen Spannschuss nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Hier wäre Kobras geschlagen gewesen.
Noch mal ein Gang höher
Aber genau dann, als der SKN wieder etwas aufkam, schlugen die Vorarlberger erneut zu zu. Nach einem Corner (in der ersten Hälfte hatten sie noch nicht einmal einen Eckball gehabt) brachte Tartarotti den Ball zur Mitte und Jan Zwischenbrucker ließ Riegler mit seinem halbhohen Volleyschuss keine Chance, stellte auf 2:0 für die Vorarlberger.
Fünf Minuten danach fixierte Tartarotti den 3:0-Endstand aus Sicht der Vorarlberger, umkurvte nach einem tollen Zuspiel von Sam Riegler und schupfte den Ball rein. Eine Minute vor Schluss hätte St. Pöltens Issiaka Ouedraogo nach einer Unachtsamkeit der Altacher Hintermannschaft noch Resultats-Kosmetik betreiben können, verzog jedoch seinen Schuss klar.
Bundesliga (18. Runde):
SKN St. Pölten – SCR Altach 0:3 (0:0)
St. Pölten, NV Arena, 2.232 SR: Josef Spurny
SKN St. Pölten: Riegler – Meisl, Drescher, Muhamedbegovic – Ingolitsch, Schütz (77. Ouedraogo), Ambichl (60. Gartler), Luxbacher, R. Ljubicic (67. M. Haas) – Pak, Balic
SCR Altach: Kobras – Puschl (32. Jamnig), Schmiedl, Zwischenbrugger, Schreiner – Thurnwald, Gouet – Sam (86. Nussbaumer), Tartarotti (84. Maak), Nussbaumer – Gebauer
Torfolge: 0:1 Schmiedl (53. Kopf), 0:2 Zwischenbrugger (78. Volley), 0:3 Tartarotti (83.)
Gelbe Karten: Drescher (37. Foul), Haas (87. Foul) bzw. Sam (44. Foul), Zwischenbrugger (66. Foul), Thurnwald (67. Unsportlichkeit), Schreiner (70. Foul)
Die Besten: Drescher bzw. Schmiedl, Tartarotti, Sam