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Altach ist ein verdienter Sieger

Der Bundesliga-Absteiger zeigte der Lustenauer Austria bei 2:0-Derbysieg die Grenzen auf.

Eines vorweg, ich habe das Derby als Werbung für den Vorarlberger Fußball gesehen. Sowohl von der Kulisse (9600 Zuschauer) her als auch vom technisch/taktischen Niveau. Altach war die reifere Mannschaft, die seine Torchancen zum richtigen Zeitpunkt erzielt hat. Das große Problem der Austria war, dass sie ihre wenigen Topchancen nicht nutzen (Jürgen Kampel, Mario Leitgeb) konnte. Nach dem 0:2 war das Spiel gelaufen und die Altacher haben demonstriert, dass sie bereits ein gut eingespieltes Team sind. Sie haben in den letzten 15 Minuten ein sehr gutes Positionsspiel aufgezogen und Austria Lustenau laufen lassen.

So habe ich die verschiedenen Mannschaftsteile beim Derby gesehen: 

Austria Lustenau: Mario Krassnitzer hat ein gutes Spiel gemacht und seine Mannschaft ein paar Mal vor einem höheren Rückstand bewahrt. Bei den Gegentoren war er chancenlos. Sein Manko: Die Abstöße und Ausschüsse waren nicht immer präzise.
SCR Altach: Martin Kobras hat ebenfalls eine Topleistung geboten. In seinem ersten Derby strahlte er viel Ruhe aus und hatte nur einmal Glück, als er nach einem Leitgeb-Kopfball zu spät aus dem Tor herauskam. Sonst hat er alles gehalten, was auf sein Tor gekommen ist. Kobras ist noch jung und er wird noch besser werden. Ich traue ihm in Zukunft viel zu. Duell ausgeglichen 

Austria Lustenau: Die Aust­ria-Verteidigung hat die Altacher Stürmer nie richtig in Griff bekommen und musste viel zu oft reagieren statt agieren. Dadurch kam Altach zu einigen Topchancen – auffällig oft durch die Mitte. Vor allem über die linke Seite war die Austria, auch wegen des starken Andreas Lienharts, verwundbar.
SCR Altach: Altach war aggressiver im Zweikampf und stand kompakter. Die Spieler wirkten als Einheit, die gegenseitige Absicherung war besser als jene der Austria-Abwehr. Altach hat aus dem Spiel nur ganz wenig Möglichkeiten zugelassen. Vorteil für Altach 

Austria Lustenau: Bei der Austria ist sehr viel von Sidinei De Oliveira abhängig. Trotzdem hat das Mittelfeld nicht enttäuscht. Benjamin Freudenthaler und Patrick Salomon haben versucht Druck zu machen und Kampel hat ein gutes Spiel als Abräumer gemacht. Es fehlt noch an Routine.
SCR Altach: Altach hat eine gute Mischung zwischen spielerischer Qualität (Manfred Pamminger, Matthias Koch), Kampfstärke (Alex Guem) und läuferischen Fähigkeiten (Lien­hart). Die Routine war ein leichter Vorteil. Vorteil knapp für Altach 

Austria Lustenau: Die Gastgeber haben eineinhalb Stürmer aufgeboten. Ali Kridéne braucht noch Zeit, ist noch nicht so integriert, wie es sein sollte. De Oliveira hat ein gutes Spiel gemacht, ist aber auch für die Kreativabteilung zuständig. Dadurch kommt er nicht oft zum Abschluss. Amadou Rabihou fehlt im Angriff an allen Ecken und Enden. Die Stöhr-Elf braucht einen Stürmer, der mit Einzelaktionen eine Abwehr beschäftigen kann.
SCR Altach: Altach hat hier massive Vorteile. Das Duo Andreas Bammer und Tomi war sehr aktiv und harmonierte schon sehr gut. Sie waren nie in Griff zu bekommen. Tomi krönte seine Topleistung mit zwei schönen Toren. Bammer hat sehr viel gearbeitet, aber vergessen, sein Bemühen mit ein oder zwei Toren zu krönen. Vorteil klar für Altach

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