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Als Mutter ist nicht alles super!

Für ServusTV kletterte sie in den Dolomiten eine Extremroute hoch. Und machte eine Erfahrung fürs Leben. Ähnlich erging es ihr als Mutter eines Sohnes. Denn auch da ist nicht alles eitel Wonne, wie sie dem Seitenblicke Magazin verriet ...

Doris Schretzmayer “entschleunigt” ihr Leben gern. Einerseits. Andererseits ? sie ist Sternzeichen Zwillinge ? hat sie auch gegen einen tüchtigen Adrenalinstoß nichts einzuwenden. Und so ging sie kürzlich für die Sendereihe “Celebs go Extreme” im Red Bull TV-Fenster ServusTV an ihre Grenzen. An der Seite von Extremkletterer Stefan Glowacz bezwang sie einen der Sellatürme im Sellamassiv in den Dolomiten. Größte Herausforderung: eine 250 Meter hohe, senkrechte Wand.

Seitenblicke: Sie sind an Ihre Grenzen gegangen. Was hat Ihnen das gebracht?
Doris Schretzmayer: Die beste Erfahrung war, als ich lernte, mich besser einzuschätzen. Und was Wut und Frustration aus einem machen, wenn man etwa bei einem schwierigen Übergang nicht weiterkommt. Diesen Punkt zu erreichen, an dem man weder rauf noch runter, noch nach links noch rechts kann, das Vertrauen in sich selbst verliert und sich trotzdem nur selbst aus dieser Situation befreien kann ? das ist hart.

Ist der Berg gnadenlos?
Nein! Er ist einfach so, wie er ist. Und diese Erfahrung hilft einem im Leben: Wie bleibt man in unangenehmen Situationen oder wenn es ans Eingemachte geht, vertrauensvoll? Welche Kräfte kann man in sich entdecken? Oder ein konkretes Beispiel aus dem Alltag einer Mutter: Wenn der vierjährige Sohn eine Trotzphase durchwandert, muss man da durch. Mit Liebe. Egal, wie lange es dauert.

Ist Ihr Sohn so schlimm derzeit?
Nikolai ist sehr aufgeweckt. Er ist ähnlich ungeduldig wie ich, zudem der größte Tierfreund der Welt und ? extrem wissbegierig. Sein Großvater sagt ihm sogar ein bisserl ein professorales Gehabe nach. (Lacht.)

Ist Ihnen die Mutterrolle leichtgefallen?
Wenn ich von jungen Müttern höre, es sei nur alles super, denke ich mir meinen Teil. Gerade anfangs weiß man überhaupt nicht, was da auf einen zukommt. Ich war anfangs eine Glucke. Deswegen wollte ich im ersten Jahr auch nicht arbeiten, sondern nur Mutter sein.

Das ist ja auch ein Abenteuer. Sind Sie grundsätzlich ein risikofreudiger Mensch?
Früher war ich mir keiner Gefahr bewusst und hielt mich für unverletzlich. Bis ich mit Anfang 20 diesen schweren Autounfall mit einem Geisterfahrer hatte. Das hat mir meine Verletzlichkeit und Endlichkeit bewusst gemacht. Seitdem stopfe ich mein Leben nicht mehr mit Terminen voll, sondern entschleunige ? und konzentriere mich bewusst auf weniger Dinge. Zurzeit etwa auf meinen Roman “Himmelfahrt”. Und auf ein Theaterstück, das ich für drei Frauen in der Hauptrolle schreibe.

(Seitenblicke Magazin/Foto: Erich Reismann)

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