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Alpine-Anleiheinhabern droht Anfechtung kürzlich ausbezahlter Zinsen

Weiters habe eine Analyse der Alpine schon 2009 ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.
Weiters habe eine Analyse der Alpine schon 2009 ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. ©APA/Gindl
Inhabern zweier Anleihetranchen der Alpine-Bau-Mutter Alpine Holding droht die Anfechtung erhaltener Zinsen, so das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe.

Demnach hatte die Alpine Holding GmbH heuer im Mai und Juni die Anleihen 2012-2017 und 2011-2016 mit 10,73 Millionen Euro bedient. Am 2. Juli folgte der Konkurs. “Ich habe zu prüfen, ob hier eine Bevorzugung von Gläubigern gegeben ist. Sollte das der Fall sein, müsste ich die Zinszahlungen im Sinne der gesamten Masse anfechten”, so Masseverwalter Karl Engelhart zum Magazin.

Vernichtendes Zeungis für Alpine

Weiters habe eine Analyse der Alpine schon 2009 ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.

Der Masseverwalter habe das frühere Alpine-Management inzwischen um eine Stellungnahme ersucht: “Ich möchte unter anderem wissen, warum hier Zinsen in der Krise ausbezahlt wurden. Und woher das Geld kam”, sagt er zu “profil”. Bei der Konkurseröffnung habe die Holding noch über 8.000 Euro, verteilt auf drei Bankkonten, verfügt.

Die Anleihe, die 2012 begeben worden war, ist wie berichtet auch Gegenstand einer Untersuchung der Finanzmarktaufsicht.

„Manager hätten von Problemen seit 2009 gewusst”

Überhaupt hätten Aufsichtsrat und Management des Alpine-Konzerns spätestens seit 2009 von massiven internen Problemen, gewusst, so das “profil”. Dem Nachrichtenmagazin liegt eine im Auftrag von Alpine erstellte Analyse namens “Statusbericht Alpine” des mittlerweile gestorbenen Wiener Unternehmensberaters Robert Denk vor, das dem Konzern damals ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt habe.

Defizite in Organisation, Controlling und IT

In der Analyse werden stichwortartig Defizite im Bereich von Organisation, Controlling und IT in der Alpine dokumentiert: “Keine festgeschriebene Konzernstrategie”; “mangelhafte strategische Ausrichtung”; “kein systematisiertes Risikomanagement”; “keine durchgängige Bereinigung des Geschäftsportfolios nach kaufmännischen Grundsätzen”; “Budgetierung von Leistung und Ergebnis auf hoher Abstraktionsebene mit eingeschränkter strategischer Planung”, so das Blatt. (APA)

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