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Alpenverein will für Ehrenamtliche mehr Urlaub

Der Österreichische Alpenverein forderte eine zusätzliche Urlaubswoche für Ehrenamtliche.
Der Österreichische Alpenverein forderte eine zusätzliche Urlaubswoche für Ehrenamtliche. ©APA/ANGELIKA WARMUTH (Symbolbild)
Anlässlich des "Tag des Ehrenamtes" fordert der Österreichische Alpenverein (ÖAV) eine weitere Urlaubswoche für Ehrenamtliche.

Der Österreichische Alpenverein sprach sich dafür aus, dass man Anreize setzen müsse, um Menschen für die Vereinsarbeit gewinnen zu können. Außerdem klagte ÖAV-Präsident Andreas Ermacora in einer Aussendung am Freitag über wachsende Bürokratie in der Freiwilligen-Arbeit.

Alpenverein will für Ehrenamtliche eine zusätzliche Urlaubswoche

Besonders in den Bereichen Hütten und Wege steige der bürokratische Aufwand, etwa bei Förderanträgen. "In diesem Bereich ist es ohnehin schwierig, Ehrenamtliche zu finden. Die Gesetzesmaterien im Bereich Hütten und Wege sind oft komplex, beispielsweise wenn es um behördliche Vorgaben und Genehmigungen geht", sagte der ÖAV-Chef, der selbst Jurist ist, und schlug vor: "In den Verfahren könnten dies beispielsweise die Berücksichtigung von bestehenden Ausnahmeregelungen für Schutzhütten in Extremlage sein sowie konzentrierte Verfahren der Bereiche Bau-, Gewerbe-, Wasser- und Naturschutzrecht."

Verantwortung der Ehrenamtlichen bei Hütten und Wegen

Bei Hütten und Wegen sei auch die Verantwortung der Ehrenamtlichen größer und eine zunehmende "Verrechtlichung" zieht dort laut Ermacora ein. "Gerade nach Extremwetterereignissen mit Zerstörungen oder temporären Unzulänglichkeiten an der alpinen Infrastruktur muss sehr schnell ein Verantwortlicher gefunden werden, um Schäden aufzunehmen und zu beheben", berichtete Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie. Das Engagement der Freiwilligen dürfe "nicht durch die Angst geschmälert werden, bei überzogenen Haftungsansprüchen zunehmend verantwortbar gemacht zu werden", forderte er.

Tätigkeit der Ehrenamtlichen in Zkunft attraktivieren

Ermacora und Bundesjugendleiterin Nicole Slupetzky wollen die Tätigkeit der Ehrenamtlichen in Zukunft attraktiviert sehen. Die geleistete Arbeit werde oft "zu wenig wahrgenommen", sagte Slupetzky. Abhilfe schaffen könnte eine weitere Urlaubswoche und Ermacora nannte dafür das Beispiel Schweiz. Dort können Menschen unter 30 Jahren fünf Tage im Jahr unbezahlten Urlaub für eine freiwillige Tätigkeit einfordern. "Mit solchen Anreizen muss für eine ehrenamtliche Tätigkeit nicht zwangsläufig ein Wochenende geopfert werden. Warum sollte so ein Modell nicht auch für Österreich denkbar sein?", meinte er.

15.000 Funktionäre und 10.000 Mitarbeiter beim Alpenverein

Beim Alpenverein leisten laut eigenen Angaben rund 15.000 Funktionäre und 10.000 freiwillige Mitarbeiter ca. eineinhalb Millionen unbezahlte Arbeitsstunden pro Jahr. Dies würde 850 Vollzeitbeschäftigten und Personalkosten von über 34 Millionen Euro im Jahr entsprechen.

(APA/Red)

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