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Aloha im Tal der Wellen

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Jeden Winter warten die besten Surfer im paradiesischen Hawaii auf Monsterwellen.
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Palmen, weißer Sandstrand, kristallklares Wasser, Vulkanlandschaften, regenwaldähnliche Landstriche und sonnengebräunte Körper am Waikiki Beach. So stellt man sich den westlichsten Bundesstaat der USA, Hawaii, vor. Und tatsächlich, den Beinamen „Aloha-State“ hat sich der 50. Bundesstaat redlich verdient. Am Hausstrand der Hauptstadt Honolulu, dem Waikiki Beach, glänzen geölte Körper um die Wette und suchen Abkühlung im kühlen Nass des Pazifischen Ozeans. Um dort gelegentlich auf eine Meeresschildkröte oder eine Schule Papageienfische zu treffen – zur richtigen Jahreszeit, im Winter, kann man Buckelwale vor den Küsten der acht Inseln Oahu, Kaua‘i, Ni‘ihau, Moloka‘i, Lana‘i, Kaho‘olawe, Maui, Hawai‘i beobachten.

Monsterwellen in Waimea Bay

Dies alles macht den Inselstaat auf der anderen Seite der Erde zu einem Traumziel für viele Reisende. Doch die Insel kann auch anders. In den Wintermonaten zeigt der Pazifik seine Krallen und schickt Wellen, teils so groß wie ein Familienhaus, in Richtung der Traumstrände von Oahu. Diese brechen an den vorgelagerten Riffen und werden zum idealen Betätigungsfeld für die weltbesten Surfer. Im Norden der Insel liegt das Mekka der Surfszene, der North Shore. Jeder Surfer sollte zumindest einmal im Leben seine Zehen an einen der vielen Strände des Gebiets in den Sand setzen und Zeuge der Naturgewalt des Pazifik werden.

Zu Ehren von Eddie Aikau

Nicht von ungefähr siedelt sich die gesamte Surf-Sport-Elite gegen Ende des Jahres dort an, um die „Triple Crown of Surfing“ auszutragen – und nicht zu vergessen: „The Eddie“. Eine Art Gedächtnis-Surf für Eddie Aikau, Rettungsschwimmer und Surf-Ikone der 80er-Jahre, der vor 25 Jahren ums Leben kam. Ihm zu Ehren werden jährlich die besten Surfer eingeladen, um in der Waimea Bay die „Big Waves“ zu surfen.

Der Thrill an diesem Bewerb: Er wird erst gestartet, wenn die Wellen hoch genug sind. Und alles unter sechs Metern ist Surfern wie Kelly Slater oder Bruce Irons zu gering. Daher wurde nicht in jedem Jahr gesurft, oftmals waren die Bedingungen zu schlecht.

25-jähriges Jubiläum

Doch heuer, perfekt passend zum 25-Jahr-Jubiläum des Events, konnte Wettkampfdirektor George Downing, eine 79-jährige Surf-Ikone, zum Start rufen. 50.000 Zuschauer strömten in die Bucht von Waimea, um den mutigsten Wellenreitern der Welt beim Bezwingen von teilweise 15 Meter hohen Wellen zuzusehen. Ein Naturschauspiel der etwas anderen Art. Denn bei einem Sturz stockt nicht nur dem Sportler der Atem, sondern jedem einzelnen Beobachter. Die Wucht, mit der Surfer bei einem „Wipe-Out“ von den Wassermassen unter die Oberfläche gedrückt werden, kann sich Otto Normalverbraucher nur vorstellen. Jede Welle, die am Strand aufschlägt, läßt das Erdreich am Strand dröhnen.

Jet-Skis als Lebensretter

Dann wird auch klar, warum sich draußen im „Line-Up“ – das ist der Bereich, in dem die Surfer auf die Wellen warten – jede Menge Jet-Skis tummeln. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, um gestürzten Wellenreitern zu Hilfe zu kommen, um sie vor dem nächsten Wasserberg zu retten.

Sieger des diesjährigen Events wurde der 26-jährige Greg Long aus Kalifornien. Überraschend, denn er debütierte in der Waimea Bay und ließ damit sogar den neunfachen World Champion Kelly Slater hinter sich, der Platz zwei belegte.

Keine Frage, für Surf-Anfänger wird es ein Traum – oder auch Alptraum – bleiben, jemals auf solchen Wellen zu reiten. Für lernwillige Nicht-Surfer ist Hawaii natürlich der beste Platz: Am Waikiki Beach in Honolulu drängen sich die „Surf-Schools“, um Touristen zu lehren, wie man auf dem Brett zu stehen hat, um seine erste Welle zu reiten. Zwar sind die Preise gesalzen (150 Dollar für drei Stunden), doch der Spaßfaktor bei der ersten gestandenen Welle ist es wert.

Ein Cocktail im „Dukes“

Außerdem schmeckt dann der Cocktail beim unvergesslichen Sonnenuntergang im „Dukes“, Waikikis bester Strandbar (benannt nach dem Urvater des Surfens, Duke Kahanamoku), umso besser. Und der Gesprächsstoff geht nie aus. Denn Surfen ist „das“ Thema auf Hawaii, und wirklich jedermann lässt einen an seinen Abenteuern und auf den Wellen teilhaben. Daher ist die Verlockung groß, eines Tages auf die Inseln zurückzukehren. Und sei es, um wieder nur einen Blick auf die „Big Waves“ zu riskieren.

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Meter hoch waren die Wellen beim Surf-Event „The Eddie“ in der Waimea Bay auf Oahu, Hawaii. In diesem Bewerb müssen die Surfer noch traditionell in die Riesenwellen paddeln, dürfen dabei nicht auf die Unterstützung der heute üblichen Jet-Skis hoffen. Diese dienen nur dazu, gestürzte Surfer zu retten.

Insel der Träume im Pazifik
Noch immer ist das Insel-Archipel Hawaii für viele die Traumdestination. Zu Recht, denn der 50. Bundesstaat der USA bietet mit Traumstränden, azurblauem Wasser und Nationalparks alles, was das Herz des Urlaubers begehrt. Auf Hawaii kann man heiraten, surfen, an Vulkankratern wandern und die Kultur Polynesiens erleben. Und wird dabei von den Insulanern immer mit einem freundlichen „Aloha“ begleitet.

Wale beobachten und einen Blick ins Weltall
Nicht nur für Surfer, auch für Naturfreunde bietet Hawaii eine Vielzahl von Erlebnissen. Vor allem auf der Insel Maui, bekannt für Hochzeiten an ihren Traumstränden, besteht die Möglichkeit, Buckelwale in natürlicher Umgebung zu beobachten. „Whale-Watching“-Schiffe im Küstenort Lahaina, einem ehemaligen Walfängerstädtchen, bringen Touristen in die Nähe der Giganten der Meere. Die riesigen Säugetiere ziehen Jahr für Jahr im Winter vom Norden in den warmen Süden und kreuzen dabei die Gewässer zwischen Maui und Moloka‘i. Auf der größten Insel des Archipels, auch „Big Island“ genannt, bietet sich ein Besuch des Mauna-Kea-Observatorium an. Auf dem 4200 m hohen Gipfel des Mauna Kea wird eine der bedeutendsten Sternwarten der Welt betrieben. Elf Nationen sind an der Anlage beteiligt – das einstmals größte Teleskop der Welt soll bis 2018 endgültig fertiggestellt werden, um den Wissenschaftern einen Blick ins Universum zu verschaffen. Nur das Teleskop auf Gran Canaria ist größer.

Mit dem Mietauto die Küste entlang
Für Freunde von Küstenstraßen eignet sich die „Road to Hana“ auf Maui. 600 Kurven und 54 Brücken auf 55 Meilen, entlang der Küste – um dann am wunderschönen Hana Beach anzukommen.

Ausflug zu den aktiven Vulkanen
Der riesige Nationalpark auf Big Island bietet ein Naturspektakel der Sonderklasse. Mit dem Mauna Loa und dem Kilauea befinden sich zwei aktive Vulkane auf der Insel, der Vulkan Loihi liegt sogar unter Wasser an der Südküste des Eilands. Der Nationalpark ist die Touristenattraktion Nummer eins auf Hawaii: Die Besucher können auf ausgewählten Touren, auch per Bike, bis an den Rand des Kraters gelangen und Zeuge der Urgewalten der Natur werden.

Reiseinfos

Anreise: Jede große Fluglinie fliegt aus den Hauptstädten Europas in Richtung Hawaii. Zum Beispiel mit Air France von München über Paris, San Francisco nach Honolulu. Die Reisezeit beträgt ca. 20 Stunden. United Airlines bietet auch Flüge von Österreich an. Preise ab 900 Euro.
Tipp: Flug nach San Francisco mit einer europäischen Fluglinie und dort einen Stopp einlegen. San Francisco ist eine wunderbare Stadt für Sightseeing – von dort kann man auch günstige Flüge nach Hawaii buchen.
Zeitliche Differenz: – 11 Stunden
Währung: Dollar (1 € = 1,47 $)
Saison: ganzjährig
Unterkunft: Vom 5-Sterne-Hotel oder Bungalows am Strand bis zur Übernachtung im Campingbus ist alles möglich. Infos unter www.gohawaii.com. Dort findet man auch Tipps für Ausflüge aller Art.

 

VN-mkr

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