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Alma Deutscher gibt zwei Konzerte mit Wiener Kammerorchester

Alma Deutscher gibt zwei Konzerte in Wien.
Alma Deutscher gibt zwei Konzerte in Wien. ©APA/AFP/JOE KLAMAR
Die erst 13-jährige Alma Deutscher wird als Wunderkind der Klassik-Szene gefeiert - im April gibt sie gemeinsam mit HK Gruber und dem Wiener Kammerorchester zwei Konzerte in Wien.
Alma Deutscher in Wien

Im Februar wurde Alma Deutscher 13 Jahre alt – und ist doch schon ein alter Hase im Klassikgeschäft. Die Britin wird seit einigen Jahren als Wunderkind der Szene gefeiert, das nicht nur als für ihr Alter herausragende Violinistin und Pianistin reüssiert, sondern vor allem als Komponistin. Am Mittwoch lud die Britin gemeinsam mit ihrem etwas älteren Kollegen HK Gruber ins Wiener Konzerthaus.

Deutscher: “95 Prozent der Menschen wollen tonale Musik hören”

Anlassfall sind zwei Konzerte, die Alma und der 75-jährige Gruber am 22. April gemeinsam geben werden. Am Beginn steht dabei ein frühes Werk von Deutscher, ist es doch mittlerweile schon vier Jahre her, dass sie ihren “Tanz der Meerjungfrauen” komponierte. “Als ich neun Jahre alt war, war ich ziemlich besessen von Meerjungfrauen”, offenbarte die junge Tonsetzerin klassische Kinderinteressen – die sie allerdings in ihr erstes Orchesterwerk umsetzte. “Ich mag es immer noch, aber es ist ein bisschen simpel”, zeigte sich die 13-Jährige heute selbstkritisch gegenüber ihrem Jugendwerk. Dennoch soll das Stück ein Satz der ersten Symphonie werden, welche die Künstlerin in Planung hat.

Dafür gehe sie in die Natur mit ihrem glitzerbunten Springseil, das sie seit ihrem siebenten Lebensjahr besitzt und warte auf die Eingebung. Der Formulierung, dass sie noch ihre eigene Tonsprache finden müsse, kann Deutscher dabei nichts abgewinnen: “Ich habe schon meine eigene Musiksprache, und die ist wunderbar tonal. Wenn andere so nicht schreiben wollen, ist das in Ordnung – ich schreibe niemandem vor, was er macht. Aber ich glaube, dass 95 Prozent der Menschen lieber tonale Musik hören wollen.” Sie selbst mache im Laufe ihrer Karriere eine neue Erfahrung: “Ich kann Musik nicht mehr zur Entspannung hören – ich denke immer: Warum haben sie das da so und so gemacht? Oder: Ich würde es hier anders machen.”

Mit sieben Jahren erste Opfer komponiert

Das Faszinierende an Deutscher ist dabei: Die 13-Jährige ist kein musikalischer Nerd, der sich abseits der Welt in seiner Schreibstube verkriecht, sondern primär ein charmantes, quirliges, schnell sprechendes Mädchen – das eben schon mit sieben Jahren seine erste Oper komponierte, im Vorjahr beim Carinthischen Sommer als Solistin in Österreich reüssierte und heuer im Jänner in der Staatsopern-Dependance Walfischgasse sein “Cinderella”-Musiktheater vorstellte. Heuer stehen dann etwa Aix-en-Provence und Luzern am Programm – und zuvor im Konzerthaus in zwei Matineen neben der Ouvertüre auch ihr Klavierkonzert Nr. 1, das im Vorjahr in Kärnten uraufgeführt wurde.

Dem folgt in der Matinee Gruber mit seinem “Frankenstein!!”-Pandämonium, das 1978 unter Simon Rattle uraufgeführt wurde – 27 Jahre, bevor Alma geboren wurde. “Es ist ein gewisser Reiz, mit Alma gemeinsam aufzutreten, während ich als Chansonnier Kinderreime rezitiere”, zeigte sich Gruber amüsiert. Schließlich hat der Wiener für sein Stück Texte von HC Artmann bearbeitet und setzt im Orchester Spielzeuginstrumente ein.

(APA/Red)

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