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Alliierte Invasion in der Normandie jährt sich zum 70. Mal

Ein US-amerikanischer Militärfriedhof in Colleville sur Mer, Frankreich.
Ein US-amerikanischer Militärfriedhof in Colleville sur Mer, Frankreich. ©AP/Vincent Michel
Am Freitag jährt sich zum 70. Mal der "D-Day": Die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 besiegelte die militärische Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg.


Unter dem Druck Stalins, eine zweite Front gegen Hitler-Deutschland zu errichten, hatten die Alliierten bereits seit langem nach einem Schlüssel zur “Festung Europa” gesucht. Auf einer Konferenz in Teheran im Dezember 1943 wurde die Landung in der Normandie beschlossen, im Februar 1944 General Dwight D. Eisenhower (der spätere US-Präsident) zum Oberbefehlshaber der Invasionsarmee ernannt.

“Operation Overlord”

Die “Operation Overlord”, die größte Landungsoperation der Weltgeschichte, begann kurz nach Mitternacht. Fallschirmjäger dreier alliierter Luftlandedivisionen sprangen am D-Day hinter den deutschen Linien ab, fast 7.000 Schiffe der Briten und Amerikaner näherten sich der französischen Küste, die gewaltigste Armada aller Zeiten. Im Morgengrauen begannen Schiffsgeschütze und Bomber die deutschen Stellungen gleichsam umzupflügen. Die alliierte Luftwaffe flog an diesem Tag weit über 10.000 Einsätze, sie beherrschte den Luftraum und machte deutsche Truppenverschiebungen praktisch unmöglich.

Erstürmung des “Atlantikwalls”

An den fünf Landungsabschnitten “Utah”, “Omaha”, “Gold”, “Juno” und “Sword” landeten 133.000 Soldaten, um die Befestigungen des “Atlantikwalls” zu stürmen. Da das deutsche Oberkommando zwar von Invasionsplänen wusste, die Landung aber am nordfranzösischen Pas de Calais, der engsten Stelle des Ärmelkanals, erwartete, standen ihnen auf deutscher Seite in den umkämpften Küstenabschnitten zunächst nur 30.000 Soldaten gegenüber, die jedoch erbitterten Widerstand leisteten.

Mehr als 110.000 Gefallene

Über die Verluste gibt es bis heute nur sehr ungenaue Angaben. Allein in den ersten 24 Stunden sollen nach neueren Untersuchungen mehr als 4.000 Amerikaner, Briten und Kanadier gefallen sein. Die meisten starben im Kugelhagel deutscher Maschinengewehre oder ertranken. In den Wochen danach ging das Sterben weiter. Auf den großen Soldatenfriedhöfen der Normandie liegen die Gräber von mehr als 110.000 Gefallenen. Auch mindestens 15.000 französische Zivilisten fanden den Tod.

Eisenhower: “Okay, let’s go”

Nach einem Monat schwerster Kämpfe konnten die Alliierten ihre Brückenköpfe schließlich erweitern, die deutschen Linien durchbrechen und die ersehnte zweite Front im Westen eröffnen. Von Eisenhowers kurzem Befehl “Okay, let’s go” bis Ende Juni waren 850.000 Soldaten und 148.000 Fahrzeuge auf französischen Boden abgesetzt worden.

Rommel zum Selbstmord gezwungen

Zwei Wochen später schrieb der Befehlshaber der an der Kanalküste eingesetzten Heeresgruppe B, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, an Hitler: “Der ungleiche Kampf neigt sich dem Ende entgegen. Ich muss Sie bitten, die Folgerungen aus dieser Lage zu ziehen.” Rommel wurde von Hitler zum Selbstmord gezwungen. Der Krieg sollte nach der Landung der Alliierten in der Normandie noch elf Monate dauern.

(APA)

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