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Schüsse in fahrendem Zug in Deutschland: Ein Täter tot

Allgäu: Polizist bei Streit in Zug nach Kempten angeschossen.
Allgäu: Polizist bei Streit in Zug nach Kempten angeschossen. ©VOL.AT/Pletsch
Dramatische Szenen in einer Regionalbahn im Allgäu: Als Polizisten die Fahrgäste kontrollieren, kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Die Bilanz: ein Toter und drei Schwerverletzte.
Polizei riegelt Bahnhof ab
Stellungnahme der Polizei
Durch den Geisterbahnhof
Kempten: Polizei im Einsatz II
Kempten: Polizei im Einsatz I

Bei einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Polizisten und Fahrgästen in einem fahrenden Zug ist im Allgäu ein Mann ums Leben gekommen. Drei weitere Männer, darunter die beiden Bundespolizisten, wurden am Freitag schwer verletzt. Der eine Beamte erlitt einen Beinschuss. Einer der Täter wurde später tot neben der Bahnstrecke entdeckt. Die Hintergründe der Tat in der Regionalbahn waren auch Stunden nach dem Vorfall noch unklar.

Polizisten schossen nicht selbst

Wie das Kemptener Polizeipräsidium mitteilte, wollten die beiden Polizisten die Fahrgäste des Zuges von Kaufbeuren nach Kempten kurz nach 14.30 Uhr kontrollieren. Dabei fiel ihnen auf, dass ein Passagier zur Fahndung ausgeschrieben war. Dies löste den gewalttätigen Streit zwischen den Beamten und den beiden Männern aus.

In der Folge fielen mehrere Schüsse in dem Zug, ein Geschoss traf einen Polizisten. Nach ersten Informationen sollen die beiden Polizisten allerdings nicht selbst geschossen haben. Allerdings ermittelt die Polizei noch, wer geschossen hat. Zunächst war unklar, ob es sich bei der Waffe möglicherweise um eine Dienstpistole der Polizisten handelte, die einer der beiden Täter genommen haben könnte. Der angeschossene Polizist schwebte nicht in Lebensgefahr. Sein Kollege wurde bei der Auseinandersetzung durch einen Schlag am Kopf ebenfalls schwer verletzt.

Leiche neben Gleis entdeckt

Auf der Bahnstrecke wurde eine Notbremsung ausgelöst. Einige Fahrgäste flüchteten aus den Waggons. Die Leiche des einen gesuchten Mannes wurde später direkt neben dem Gleis entdeckt. Möglicherweise war sprang der Mann aus dem noch rollenden Zug und kam dabei ums Leben. Der zweite Täter wurde mit schweren Verletzungen in der Nähe gefunden und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.

Zweiter Täter nach Fahndung gefasst

Von weiteren Mittätern geht die Polizei aber nicht aus. “Es konnte ermittelt werden, dass es zwei Tatverdächtige gab. Die haben wir. Die Fahndung ist damit aufgehoben”, sagte Polizeisprecher Jürgen Krautwald am Abend. Zu den Personalien des Toten und der drei Verletzten wollte die Polizei nichts mitteilen.

Passagiere flüchteten in den Wald

Bei Günzach kam es infolge der blutigen Auseinandersetzung zu einer Notbremsung des “Alex”-Expresses, der nach Angaben Asbachs mit 120 bis 150 Fahrgäste gut besetzt war. Die unbeteiligten Menschen kamen mit dem Schrecken davon, einige von ihnen wurden aber später von Experten psychologisch betreut.

Zweiter Täter schwer verletzt im Wald

Mehrere Fahrgäste flüchteten nach dem Nothalt aus den Waggons, offensichtlich auch die beiden Täter. “Es ist gut möglich, dass die beiden Täter noch beim Rollen des Zuges herausgesprungen sind”, betonte Polizeisprecher Asbach. Die Leiche des einen gesuchten Mannes wurde später direkt an der Bahnstrecke entdeckt. Der zweite Täter wurde mit schweren Verletzungen in der Nähe gefunden und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Alle drei Schwerverletzten sind außer Lebensgefahr.

Die Bahn fuhr nach dem Nothalt weiter bis nach Kempten. Der dortige Bahnhof wurde von zahlreichen Einsatzkräften abgeriegelt und der Zug durchsucht, weitere Täter aber nicht entdeckt. Die restlichen Fahrgäste konnten den Zug verlassen. Der Zug soll nun auf einem Nebengleis genau untersucht werden. Am Abend wurde der Bahnhof Kempten wieder geöffnet.

Wegen des Zwischenfalls wurde ein Großalarm ausgelöst, mehr als 100 Polizisten und Helfer von Rettungsdiensten waren im Einsatz. Die Bahnstrecke zwischen Kempten und Günzach wurde stundenlang wegen des Einsatzes gesperrt. (red/dpa)

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