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"Alles ohne Strom" in Wien: Die Toten Hosen unplugged im Burgtheater

Live im Burgtheater: Die Toten Hosen, ganz akustisch.
Live im Burgtheater: Die Toten Hosen, ganz akustisch. ©APA
Sie sind gern gesehene Gäste im Schauspielhaus am Ring: Die Toten Hosen spielten am Mittwochabend das erste der beiden unplugged-Konzerte im Burgtheater. 
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„Alles ohne Strom – Das Akustikkonzert,“ so der Titel der Überraschungskonzertreihe der deutschen Kultband in Wien. Am Mittwoch, dem 21. Juni, fand die erste Ausgabe der insgesamt zwei Akkustiksessions der Hosen im Burgtheater statt.

Die Toten Hosen traten bereits 2005 und 2009 in der Burg auf, die Konzerte waren jeweils binnen kürzester Zeit ausverkauft. Das Haus war auch diesmal bis auf die allerletzten Plätze gefüllt – der Ansturm auf die begrenzten Tickets war diesmal besonders groß. Am Verkaufstag standen die Fans bereits in den frühen Morgenstunden vor dem Burgtheater Schlange. Dass die Tickets nur im direkten Verkauf und nicht über den Online-Ticket-Shop des Hauses erhältlich waren, soll ein ausdrücklicher Wunsch der Band gewesen sein.

Beim Verkauf kam es jedoch zu einigen organisatorischen Schwierigkeiten, das Burgtheater musste Kritik dafür einstecken (mehr dazu hier).

Lauschig mit Akustik: Die Toten Hosen unplugged

“Alles ohne Strom” – Die Toten Hosen im lauschigen Kreis: Nicht vor einer tobenden Festival-Bühne, sondern auf den Brettern des Theaterhauses präsentierte sich die Band am Mittwochabend. “Wir versprechen, wir werden heute ganz leise sein”, so Campino, als ihn der Vorhang endlich freigab. Sitzend und begleitet von sechs Musikern – neben der Stammband gab es eine Pianistin und einen Cellisten – eröffnete er den Abend. Leise blieb es in der Burg trotzdem nicht – die Fans jubelten aus allen Winkeln des Hauses, Fan-Banner flatterten von den Logen. Die Band zeigte sich gut gelaunt und humorvoll wie eh und je.

Zu dem etwas aus dem Ruder geratenen Vorverkauf nahm Campino ebenfalls Stellung. Immerhin sollen einige der Zuschauer mehrere hundert Euro dafür berappt haben, um die Toten Hosen zu sehen. “Es tut natürlich weh, wenn man sieht, dass manche Leute ihre Geldbörsen aufbessern, wenn sie die Tickets dann für viel zu viel Geld weiterverkaufen. Das ist nicht Sinn der Sache und das finde ich auch nicht schön. Man kann dagegen nichts tun, solange es sich auf so einer Amateurbasis bewegt”, sagte Campino.

Gastauftritt von Campinos Schwester

Die Glücklichen, die dann am ersten Abend doch in die Burg kamen, sollten bald bemerken, dass es dann doch laut wurde. Die Pianistin hatte dabei anfangs wenig zu tun, bei der “Opel-Gang”, einem Song vom Debütalbum der Düsseldorfer, bekam sie erstmals mehr Dominanz. Die Hosen, die dieses Jahr ihren 30er feiern dürfen, offenbarten rasch ihre Akustik-Taktik. Etwa bei “Ballast der Republik”, wo man die fehlenden E-Gitarren durch viel Rhythmus ersetzte – auch mit klatschendem Support vom in dieser Tätigkeit sehr aktiven Publikum.

“Steh auf, wenn du am Boden bist” war dann der Song, wo es keinen mehr auf den Sitzen hielt. Die Toten Hosen ließen knapp vor dem reichhaltigen Zugabeteil ihre Mitgröl-Klassiker vom Stapel, auch der aktuelle Europameisterschaftshit “Tage wie dieser” passte zu den bekannten Nummern wie “Hier kommt Alex”. Der Erfolg der neuen Single erfreut auch den Hosen-Frontmann: “Der letzte Nummer Eins-Hit ist wirklich schon Urzeiten her, es werden wohl die ‘Zehn Kleinen Jägermeister’ gewesen sein. ‘Tage wie diese’ hat völlig überraschend ein Eigenleben entwickelt und ist gerade der Hit in Deutschland und in einigen anderen Ländern auch, das freut uns natürlich wahnsinnig.”

Die Zugabe brachte dann den Gastauftritt von Campinos Schwester Maria, die mit “No Expectations” rockte – und dann kam Birgit Minichmayr zum “Auflösen”. Das mit Campino gemeinsam gesungene Duett sorgte für einige Knisterstimmung, danach der Klassiker “Bommerlunder” für Swing und einen trompetenden Campino, ehe man sich kurz vor der letzten Zugabe durch die grölenden Fans in einem Fußballstadion wähnte.

Der zweite Konzerttermin findet am Freitag, dem 21. Juni statt. Das wird außerdem ein Anlass zum Feiern sein: Leadsänger Campino wird am 22. Juni nämlich 50 Jahre alt.

(Red./(ABE)/APA)

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