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Alles neu auf Wiens Bahnhöfen

Zentralbahnhof-Modell &copy apa
Zentralbahnhof-Modell &copy apa
Die großen Bahnhöfe in Wien gelten nicht nur für die Hauptstadt-Bewohner als Schandflecke, sie schneiden auch im Europavergleich in Bezug auf Kundenfreundlichkeit und Servicequalität besonders schlecht ab. In den kommenden Jahren soll das anders werden.

Die ÖBB investieren mit Unterstützung der Stadt hunderte
Euro-Millionen in den Westbahnhof, den Bahnhof Wien-Nord und den
neuen Zentralbahnhof. Auch für Wien-Mitte soll demnächst eine
Bauentscheidung fallen.


ÖBB-Chef Martin Huber will die laufenden Verhandlungen um diesen
Bahnhof mit dem Investor B.A.I. (Bauträger Austria Immobilien)
entweder rasch abschließen oder aber einen Alleingang wagen. „Bis 30.
Juni muss es eine Lösung geben, sonst machen wir etwas. Das Konzept
liegt fixfertig in der Lade“, gab er sich auf APA-Anfrage ungeduldig.
So weit will es B.A.I.-Geschäftsführer Thomas Jakoubek erst gar nicht
kommen lassen. Er erwartet sich einen Verhandlungsabschluss „sicher
bis Ende April“.


Wann dann tatsächlich mit dem Bau des Bahnhofs samt Überbauung
nach Plänen des Architektenduos Henke und Schreieck begonnen werden
könnte, ist noch offen. Jakoubek hat zuletzt von einem Start
„frühestens Mitte 2006“ gesprochen.

Baubeginn Zentralbahnhof 2007/2008


Beim Zentralbahnhof – in Stadtplanerkreisen auch als „Bahnhof Wien
– Europa Mitte“ bekannt – steht dagegen seit kurzem der Baubeginn
fest. Laut einer von Bürgermeister Michael Häupl (S) mit
Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F) und den ÖBB abgeschlossenen
Vereinbarung wird 2007/2008 gestartet – und nicht erst 2009, wie
ursprünglich im ÖBB-Rahmenplan vorgesehen.


Die Kosten für den Bahnhof, der Süd- und Ostbahnhof ersetzen wird,
aber näher zum Südtirolerplatz rückt, liegen bei rund 420 Mio. Euro.
Wien trägt dazu 40 Mio. Euro bei, zusätzlich bringt die Stadt 88,5
Mio. Euro für technische und soziale Infrastruktur im
Stadterweiterungsgebiet südlich der Station auf.


Die alte Bahnhofshalle aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
könnte nach Angaben von Norbert Steiner, Chef der
ÖBB-Bahnhofsoffensive, gleich zu Beginn der Arbeiten abgetragen (und
nicht gesprengt) werden. Im Gegensatz zum Westbahnhof steht sie nicht
unter Denkmalschutz. Der Abbruch der alten Gleisanlagen soll dann in
zwei Schritten, nämlich 2009 und 2010/11 erfolgen.


Viel weiter ist man bereits beim Bahnhof Wien-Nord am Praterstern
in der Leopoldstadt. Man liege „voll im Fahrplan“ und wolle den Umbau
2007/08, rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft bzw. zum
Abschluss der Verlängerung der U-Bahn-Linie U2, fertig stellen.
Übersiedlungs- und Abbrucharbeiten haben bereits begonnen, im Herbst
geht der Umbau dann so richtig los. Die Pläne dafür stammen von
Albert Wimmer, 37 Mio. Euro sind veranschlagt.


Ab 2007 soll nach einigen Verzögerungen auch am Westbahnhof gebaut
werden. Bis 2009 ist unter anderem ist eine Shopping Mall unter der
Bahnhofshalle geplant, die ohne Niveauunterschied von der äußeren
Mariahilfer Straße erreichbar sein soll. Von den ÖBB sind dafür nicht
ganz 30 Mio. Euro eingeplant.

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