AA

Alles hat ein Ende – nur das Seil hat keins

Damit die Gondeln in den Skigebieten ihre Runden problemlos drehen können, müssen die Seilbahntechniker die Seile zuerst spleißen.

Sicherheit wird bei den Bergbahnen Brandnertal großgeschrieben. Ein wichtiger Faktor um die Sicherheit zu gewährleisten, ist die Wartung der Seile. Das Spleißen der Seile spielt hier die Hauptrolle. „Grundlegend handelt es sich bei einem Seilspleiß um das feste Verbinden von Seilsträngen – auch Litzen genannt“, erklärt Guntram Seidl, Seilbahntechniker bei den Bergbahnen Brandnertal. Bevor die Seilbahntechniker die Seile auf beiden Enden miteinander verbinden können, müssen sie die Seilenden auseinanderlösen. Dazu muss das Seilbahntechnikerteam die Seile gleichmäßig nebeneinander platzieren. „Das ist ein echter Kraftakt, weil das Seil unserer Palüdbahn zum Beispiel mehr als 10 Tonnen wiegt“, erzählt Guntram. Das Seil besteht insgesamt aus sechs Litzen. Wenn auch nur eine Litze beschädigt wird, müssen die Seilbahntechniker das gesamte Seil austauschen. Eine heikle Angelegenheit: „Damit das aber nicht passiert und sich die Litzen gar nicht erst gegenseitig berühren, müssen wir die Einsteckenden umwickeln,“ informiert Guntram. Sobald er mit seinen Kollegen die Seile in Position gebracht und die Litzen umwickelt haben, können sie mit dem Verbinden der Seilenden beginnen. „Wenn wir das geschafft haben, legen wir das Seil in die Seilscheibe der Talstation ein und spannen es mithilfe eines Hydrauliksystems“, so Guntram.

5 Seilbahntechniker arbeiten an dem Spleiß
Doch warum müssen die Seilbahntechniker das überhaupt machen? Drahtseile erhalten durch Spleißverbindungen eine gute Kraftübertragung – das trägt enorm zur Sicherheit bei. Die 400 kg schweren Gondeln im Brandnertal können auf dem 1600 Meter langen und über zehn Tonnen schweren Seil, zahlreiche Stunden bewegt werden. Bei der Wartung der Seile machen die Seilbahntechniker immer auch eine Bremsprobe. Dabei belasten sie die Gondeln bergwärts mit maximal 640 Kilo. „Insgesamt sind wir immer ein Team von fünf Seilbahntechnikern, die daran arbeiten. Wenn man bedenkt, dass die Seile mehr als zehn Tonnen wiegen, könnt ihr euch vielleicht vorstellen, dass Seilspleißen eine ziemliche Herkulesaufgabe ist. Vom Abspannen der Seile bis zur Fertigstellung sind wir einige Tage mit dem Seilspleißen beschäftigt“, so Guntram und fügt abschließend hinzu: „Weil wir uns aber immer richtig ins Zeug legen und die Seile ordnungsgemäß warten, ist ihre Lebensdauer quasi unbegrenzt und eine Sanierung – je nach Betriebsstunden – nur alle acht Jahre fällig.

Mehr erfahren Sie hier

  • VIENNA.AT
  • Advertorial
  • Alles hat ein Ende – nur das Seil hat keins
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.