Der Mann wurde im Dezember verhaftet. Die Beamten vom Kriminalkommissariat Nord wiesen K. einen Umsatz von 200.000 Euro nach, Drogen im Wert von 65.000 Euro wurden sichergestellt, berichtete Oberstleutnant Thomas Stecher.
K. rief vor jedem Geschäft seine Kunden an und bestellte sie zu Straßen- und Schnellbahnstationen. Dann meldete er sich noch einmal telefonisch: Alles in Ordnung?. War die Antwort positiv, ließ sich der 20-Jährige kurz blicken und wickelte den Deal ab. Die nächsten Interessenten wurden in eine andere Station beordert. Erneut erfolgte ein Erkundigungsanruf. Seine Kunden beobachtete K. außerdem vor der Übergabe sehr genau.
Telefon überwacht – Dealer geschnappt
Die Überwachung seines Telefones wurde dem Verdächtigen schließlich zum Verhängnis. Bei seiner Festnahmen hatte der Nigerianer 100 Gramm Kokain im Wert von 4.500 Euro bei sich. In seiner Wohnung fanden Fahnder der Gruppen List und Irschik 360 Gramm Koks, 71 Gramm Heroin und 11.325 Euro Bargeld.
Ausgeforscht, festgenommen bzw. angezeigt wurden sechs Vermittler, die Kunden lukrierten, und zwölf Abnehmer. K. – bei seinen Geschäften ein Einzelgänger – soll bereits 10.000 Euro auf sein Konto in Nigeria überwiesen haben. Gegen den Mann bestand ein Aufenthaltsverbot, er saß in Österreich nach Drogendelikten bereits mehrere Monate in Haft, sagte Stecher.