AA

Alle Sahara Geiseln sind frei

Nach sechs Monaten ist das Geiseldrama in der Sahara für die 14 Verschleppten glücklich zu Ende: Alle Geiseln wurden von ihren Entführern am Montag freigelassen.

Das bestätigte das deutsche Außenministerium in Berlin. Es gehe allen gut, sagte der Leiter des Krisenstabs der Regierung, Jürgen Chrobog, am Montagabend in Mali.

Die erlösende Nachricht kam nach bangen Stunden des Wartens und nach vielen widersprüchlichen Meldungen über den Aufenthaltsort der Touristen, darunter neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer. Sie werden nun am späten Dienstag oder in der nächsten Nacht in Köln erwartet.

Wie es genau zur Freilassung der Wüstenurlauber gekommen ist, wollte Chrobog nicht sagen. Die Bundesregierung hatte zuvor konsequent erklärt, sie habe kein Lösegeld gezahlt. Im Außenamt im Berlin hieß es am Montagabend nur, die Verschleppten befänden sich inzwischen in malischer Hand. Das habe der Präsident des Landes den Deutschen versichert.

Die Geiseln wurden Montagnacht mit Geländewagen in die Oasenstadt Gao gefahren, erfuhr die dpa in Bamako. Von dort sollen sie am Dienstag mit einer Transall-Maschine der Bundesluftwaffe nach Bamako geflogen werden. Anschließend sei dort ein Termin mit dem malischen Staatspräsidenten Toure geplant. Danach können die Befreiten einen Luftwaffen-Airbus nutzen, um Richtung Köln-Bonn zu fliegen.

Die zuletzt verbliebenen 14 Geiseln waren am 22. Februar und am 8. März gemeinsam mit anderen Europäern im algerischen Teil der Sahara verschleppt worden. 17 Geiseln, darunter zehn Österreicher, wurden Mitte Mai in Algerien befreit. Eine Gefangene, die 46 Jahre alte Deutsche Michaela Spitzer, starb am 28. Juni wahrscheinlich an einem Hitzschlag.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Alle Sahara Geiseln sind frei
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.