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©Austria.com
Am Samstag, dem 21. August 2010, ging der letzte Tag des legendären, dreitägigen Frequency Festivals in St. Pölten über die Bühne! Bands wie 30 Seconds To Mars, Billy Talent, Fettes Brot, Zoot Woman und die Toten Hosen rockten noch mal so richtig drauf los.
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Die Toten Hosen haben zum Abschluss des zehnten Frequency-Festivals in der Nacht auf Sonntag ihr 50. Antreten in Österreich gefeiert. Zum Jubiläum präsentierten sich die Punks aus Düsseldorf auf der Race Stage in St. Pölten einmal mehr mit einer perfekten Mannschaftsleistung und waren damit von den anderen Top-Teams im Bewerb – von Billy Talent bis zu Fettes Brot – kaum zu schlagen. “Unsere Auftritte sind mehr als Konzerte. Das sind Abende, die man gemeinsam mit dem Publikum zelebriert”, hatte Sänger Campino vor der Darbietung gesagt – und lag damit wieder richtig.

Die Hosen feiern ihr 50. Mal

25 Songs rockten die Deutschen: vom Opener “Strom” bis zur obligatorischen Schlusshymne “You’ll Never Walk Alone”. Zum 50. “Auswärtsspiel” (so auch der Titel eines Liedes) passend, brachte die Formation ein Feuerwerk a la Tote Hosen nach Niederösterreich mit: Campino feuerte aus seinem Schuh eine einzelne Rakete ab. Die ironische Einlage symbolisierte, dass es bei dieser Gruppe nicht um Bühnen-Firlefanz geht, sondern die Songs die Show ausmachen. Für Atmosphäre sorgten außerdem einmal mehr die Fans, die bengalische Feuer abbrannten, die Background-Chöre übernahmen und Fahnen schwenkten. “Wenn wir ohne Publikum spielen würden, wären wir ein Schatten unserer selbst”, so Campino im Interview mit der APA.

Die Toten Hosen haben es geschafft, bei ihrem vierten Österreich-Besuch im Rahmen einer laufenden Tournee – der erfolgreichsten in der Geschichte der Band – noch einmal eine unterhaltsame Setlist zusammenzustellen. So ging es mit “Und wir leben”, “Disco”, dem melancholischen “Alles was war” (ein Lied über verlorene Gemeinsamkeiten), dem “Mädchen aus Rottweil” (im Balkan-Sound), dem Anti-Faschismus-Stück “Sascha”, “Alex” (über den gewalttätigen Bandenführer aus “Clockwork Orange”), der aggressiven Coverversion “Cokane In My Brain” und dem englischen “Pushed Again” sowie der Spaßnummer “Zehn kleine Jägermeister” abwechslungsreich durch knapp zwei Stunden.

Bei den Toten Hosen funktionieren Punkkracher wie das aufbauende “Weil du nur einmal lebst” (im Zugabenteil) ebenso gut wie eher nachdenkliche Beiträge (wie etwa “Alles wird vorüber gehen” mit den Textzeilen “Und weil du grade glücklich bist, glaubst du ans Happy End, es ist schön, wenn du sagst, dass du mich liebst, auch wenn ich dabei denk: alles wird vorübergehen”). Getanzt bis in die hintersten Reihen wurde spätestens zu “Hang On Sloopy” (dem zweiten Fremdbeitrag), gelacht bei der Gesangeinlage eines Fans, der weder die Worte vom “Liebeslied”, noch die Tonlage beherrschte. Für kollektive Buh-Rufe sorgte allerdings die Angabe des jungen Mannes, aus Klagenfurt zu stammen. Darauf Campino: “Nur Linz ist schlimmer.” Den Mund lassen sich die Toten Hosen eben auch niemals verbieten.

Billy Talent und der Traum aller Mädchen

Die US-Rocker Billy Talent hatten den deutschen Punklegenden zuvor Rosen gestreut und mit einem energetischen Auftritt einmal mehr bewiesen, dass bei ihnen live jede Nummer zündet. Wie Filmstars waren 30 Seconds to Mars gefeiert worden – was nicht weiter verwundert, befindet sich doch auch ein Hollywoodschauspieler unter ihnen: Sänger Jared Leto gab sich divenhaft und wollte keine Kameras im Fotograben haben, ließ aber schlussendlich geschätzte 50 Fans auf die große Bühne. Da wurden viele Mädchenträume wahr.

Girls-Power am Frequency

Beinahe familiär gestaltete sich dagegen der Abend auf der kleineren Green Stage und ein wohltuender Kontrapunkt: zuerst der immer eingängige, aber nie poppige düstere Stoner Rock von Melissa Auf Der Maur, die einst bei den Smashing Pumpkins in die Basssaiten griff und heute solo sexy die Zähne fletscht. Im Anschluss gab es ein Wiedersehen mit alten Frequency-Freunden: Wir sind Helden haben sich nach längerer Babypause zurückgemeldet und legten einen entspannten Auftritt mit Bekanntem und Neuem im Gepäck hin, intime Wohnzimmeratmosphäre inklusive. Dieser Tage erscheint das neue Album “Bring mich nach Hause” (Sony/Columbia), in Kürze folgen weitere Konzerte.

Deutsche Bands dominieren den letzten Tag

Element of Crime, die reifen Herren rund um Vordenker Sven Regener, starteten dann betont laut und setzten dem überproduzierten Bubenrock auf der Race Stage ordentlich was entgegen. In der Folge war eine wunderbar eigentümliche Stunde lang Entschleunigung angesagt, unter sternenklarem Himmel wurde liebestrunken der Mond angeheult, beherzt das Blech geblasen und das Herz erwärmt. “Romantik!”, nannte das Regener nicht nur einmal. Die Publikumslieblinge Fettes Brot hatten anschließend ein leichtes Spiel für ihren Schabernack, der auch mal ernste Töne anschlägt und nicht nur HipHop kennt. Wer kein Tote-Hosen-Fan ist, war hier bestens aufgehoben.

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