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Alle 20 Minuten wird ein Handy gestohlen

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2003 wurden in Österreich 26.379 Diebstähle von Mobiltelefonen gemeldet, 2004 kam es zu einer Steigerung auf 28.974. - 30 Prozent der Handydiebe zwischen 14 und 18 Jahre alt.

Noch markanter ist der Anstieg beim Raub, dem gewaltsamen Entwenden:
2003 gab es 420 Fälle, 2004 schon 609. Insgesamt wurden laut Innenministerium im vergangenen Jahr täglich 81 Handys gestohlen – alle 20 Minuten eines. Das Institut für technische Sicherheit in Wien warnt: So ein Verlust kann teuer werden.

Vor zehn Jahren noch war ein Mobiltelefon eine Investition, die man sich gut überlegen musste. Heute buhlen Netzbetreiber mit Null-Euro-Angeboten um Kunden. Oft werde einem aber erst nach einem Diebstahl bewusst, „dass da einiges an Wert drin steckt“, gab Bernhard Noll, Leiter des Instituts, zu bedenken.

Schaden von mehreren 100 Euros

Das abhanden gekommene Null-Euro-Handy kann einen Schaden von mehreren 100 Euros verursachen: Das Sperren der SIM-Karte ist teilweise nur kostenlos, wenn eine Diebstahlsanzeige vorgelegt wird, die Grundgebühr ist auf jeden Fall bis zum Vertragsende zu bezahlen. Eine neue SIM-Karte kann mit bis zu 20 Euro zu Buche schlagen, und ein neues Handy ist meist nicht gratis. Dazu kommen Gesprächskosten, die entstehen, bis die Tat entdeckt wird. Ganz zu schweigen vom Verlust privat oder beruflich wichtiger Telefonnummern oder des Terminkalenders.

Sofort Anzeige bei Diebstahl erstatten

Bei Diebstahl sollte man sofort Anzeige erstatten. Wichtig ist die 15-stellige IMEI-Nummer: Nur anhand dieser (am Akku und der Originalverpackung angebracht oder mit *#06# abrufbar) lässt sich ein Handy zweifelsfrei identifizieren. Die IMEI-Nummer wird zentral gespeichert und kann europaweit überprüft werden. Beim Netzbetreiber muss die SIM-Karte sofort gesperrt werden, um teuren Missbrauch zu verhindern.

Handydiebe sehr jung

Von den 1.280 im Jahr 2003 ermittelten Handy-Dieben waren etwa 30 Prozent 14 bis 18 Jahren alt, 84 Prozent davon männliche Jugendliche. Beim Raub von Mobiltelefonen waren 2003 sogar 52 Prozent der Tatverdächtigen 14 bis 18 Jahre alt und 91 Prozent davon männlich.

„Jugendliche stehlen Handys hauptsächlich, um bis zur Sperre des Telefons auf fremde Kosten zu telefonieren“, sagte Noll. Bei den restlichen Tätern stehe „durchaus die kommerzielle Verwertung in Form von Weiterverkauf im Vordergrund. Nicht selten werden die Geräte für Planung und Umsetzung anderer Verbrechen genutzt“.

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