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"Allahu Akbar"-Rufe auch im Wiener Stephansdom

Der offensichtlich verwirrte Mann sorgte für Aufregung im Stephansdom.
Der offensichtlich verwirrte Mann sorgte für Aufregung im Stephansdom. ©APA/ROBERT JAEGER
Ein offenbar verwirrter Afghane rief am Samstagmorgen "Allahu Akbar" im Wiener Stephansdom. Mit den jüngsten Vorfällen in einer Kirche in Wien-Favoriten soll der Mann nichts zu tun haben. Der Verfassungsschutz ermittelt in beiden Fällen.
Jugendliche stürmen Kirche in Favoriten

Nachdem am Donnerstag Jugendliche in einer katholischen Kirche in Wien-Favoriten randaliert und "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen hatten, ist es am Samstag im Stephansdom zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Gegen 8.00 Uhr rief dort ein 25-Jähriger islamische Parolen, berichtete die Polizei. Der verwirrt wirkende Mann wurde von Beamten angehalten und einem Amtsarzt vorgeführt. Der Verfassungsschutz ermittelt in beiden Fällen, ein Zusammenhang besteht offenbar nicht.

Polizei wurde Samstagfrüh alarmiert

Ein Wachmann des Stephansdoms war Samstagfrüh bereits auf den offenbar psychisch beeinträchtigten Mann aufmerksam geworden, bevor dieser das Gotteshaus in der Innenstadt betrat. Als der 25-Jährige dann im Innenraum "Allahu Akbar" rief, wurde die Polizei alarmiert. Beamte der Bereitschaftseinheit hielten den Afghanen an und sperrten den Dom großräumig ab. Bei einer präventiven Durchsuchung der Kirche wurden keine bedenklichen Gegenstände gefunden, berichtete Polizeisprecher Marco Jammer.

BVT überprüft Vorfälle in Kirchen

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung überprüft die Vorfälle, betonte Jammer. Von einem Zusammenhang sei derzeit nichts bekannt. Aufgrund der jüngsten Terroranschläge in Frankreich war bereits erhöhter Schutz französischer Einrichtungen und verstärkte Überwachung auf öffentlichen Plätzen angeordnet worden. Es seien verstärkte Streifen unterwegs, erläuterte Jammer. Ein Augenmerk liege nun auch auf Kirchen.

"Ich habe den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit umgehend angewiesen, alle Polizeidienststellen aufgrund der aktuellen Ereignisse zu sensibilisieren und den öffentlichen Raum insbesondere im Hotspot Favoriten verstärkt zu überwachen", wurde Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in der Polizeiaussendung zitiert.

FPÖ fordert Konsequenzen

FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer kündigte eine parlamentarische Anfrage an den Innenminister zu den Hintergründen der Attacke auf die Kirche in Favoriten an. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp forderte Konsequenzen und Abschiebungen für alle Unruhestifter. Die Wiener ÖVP wiederum forderte die SPÖ-geführte Stadtregierung zum Handeln auf und warf den Sozialdemokraten vor, Parallelgesellschaften ignoriert zu haben.

(APA/red)

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