Obwohl die Zahl der Delikte in der ersten Jahreshälfte kontinuierlich gesunken ist, sprechen sich Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler und der zuständige Vizebürgermeister Harald Preuner (V) für die Fortsetzung der strengen Kontrollen aus.
Für ein Ende der Aktion scharf wäre es nach zweieinhalb Monaten noch zu früh, hieß es. Der Evaluierungsbericht über das am 17. April verhängte Alkoholverbot, das an den Wochenenden in der Nacht vor den Lokalen gilt, wird am 9. Juli in der Sitzung des Stadtsenates präsentiert. In dem Schreiben empfehlen sowohl die Exekutive als auch die Magistratsabteilung 1, das Verbot bis Herbst, laut Lindenthaler sogar bis Ende 2007 aufrechtzuerhalten.
Verstöße gegen das Alkoholverbot hat es bisher nur drei gegeben. Die Delikte gegen Leib und Leben sind am Kai zwar gesunken, aber nicht dramatisch. Von Jänner bis Mai verzeichnete die Polizei 58 Delikte, im Vergleichszeitraum 2006 waren es 70. Deutlich weniger geworden sind die Vermögensdelikte (vor allem Diebstahl, Anm.).
Allerdings entpuppte sich der Mai keinesfalls als Wonnemonat: Es kam zu 19 Handgreiflichkeiten, 2006 waren es nur sieben. Außer im Mai sind die Zahlen gleich bleibend im Sinken. Stellt man in Rechnung, dass heuer das Frühjahr deutlich wärmer war als 2006 und zum Verweilen im Freien eingeladen hat, dann fällt die Statistik noch eindrucksvoller aus, ist Vizebürgermeister Preuner überzeugt. Die Trendwende sei geschafft, die Nulltoleranzlinie am Rudolfskai habe sich bewährt. Die Wirte am Kai sind mit der Fortsetzung der Aktion scharf einverstanden, obwohl einige von ihnen bis zu 50 Prozent Umsatzverlust beklagen.