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Alkoholisierte Schwangere - Vorarlberger Gynäkologin warnt vor Folgen

Wie gefährlich ist Alkoholkonsum während der Schwangerschaft für Mutter und Kind? VOL.AT hat bei Frauenärztin Barbara Niederer-Bauer nachgefragt.
Schwangere Frau hat 3,2 Promille im Blut - Baby stirbt

Ein unfassbarer Fall ereignete sich kurz vor Weihnachten in der polnischen Stadt Nowy Dwór Mazowiecki in der Nähe von Warschau. Wie Medien in Polen berichten hatte die hochschwangere Frau bei der Entbindung mehr als 3,2 Promille im Blut. Beim Baby - das drei Wochen zu früh auf die Welt kam - wurde ebenfalls ein Alkoholgehalt von mehr als 3,0 Promille festgestellt. Die Ärzte stellten beim Baby auch genetische Defekte fest, die wohl in Zusammenhang mit dem Alkoholmissbrauch der Mutter stehen.

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"Ein Gläschen kann schon zu viel sein"

Frauenärztin Barbara Niederer-Bauer arbeitet seit neun Jahren in ihrer Praxis in Dornbirn und hat tagtäglich schwangere Frauen auf dem Untersuchungsstuhl. "Ich hatte zum Glück bisher nur eine alkoholisierte Patientin während der Schwangerschaft, aber natürlich ist die Dunkelziffer in Vorarlberg höher", berichtet die Ärztin.

Die Folgeschäden können enorm sein

Frauen, die in der Schwangerschaft Alkohol trinken, können bei ihrem Kind das fetale Alkoholsyndrom auslösen. Die betroffenen Kinder sind oft lebenslang motorisch und mental geschädigt.

Schätzungen zufolge entwickeln 20 bis 40 Prozent der betroffenen Kinder später selbst eine Alkoholabhängigkeit. Dazu kommen auch Fehlbildungen des Gesichts, der Nervatur, den Nieren, des Herzens und weiteren inneren Organen.

"Bitte Finger weg vom Alkohol"

Die Frauenärztin appelliert an alle werdenden Mütter: "Schon das berühmte 'Gläsle' am Abend kann zu Folgeschäden führen, oft wird das unterschätzt oder runter gespielt, aber es bleibt die Wahrheit".

(VOL.AT)

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