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Alitalia: Verhandlungen um Rettungsplan

Im Ringen um die Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia will jetzt die italienische Regierung vermitteln. Das Management plant die Streichung von 5000 Jobs, die Gewerkschaften lehnen dies ab.

Dennoch wollten die Arbeitnehmerorganisationen den Dialog nicht abbrechen lassen und haben haben am Mittwoch ihre Verhandlungen Airline-Chef Giancarlo Cimoli fortgesetzt. Bei den Gesprächen will Verkehrsminister Pietro Lunardi eine Vermittlerrolle spielen.

„Die Regierung ist bereit, Initiativen zur Alitalias Rettung zu ergreifen und sich am Verhandlungstisch mit dem Management und den Gewerkschaften zu setzen“, sagte Lunardi nach Angaben italienischer Medien. Er betonte jedoch, dass die Regierung nicht mit einer weiteren Finanzspritze der schwer angeschlagenen Airline unter die Arme greifen könne.

Vorerst kein Streik
Die Belegschaft beschloss vorerst, auf Streikaktionen und auf Pistenblockaden zu verzichten, wie sie in den vergangenen Tagen gedroht hatte. „Es wäre ein Fehler, in dieser heiklen Phase den italienischen Flugverkehr lahm zu legen“, sagte ein Pilotensprecher.

Die Belegschaft erwägt andere Initiativen wie einen Fackelzug vor dem Regierungssitz, um eine Beteiligung des Kabinetts zur Rettung der Airline zu fordern. Alitalia steht noch mehrheitlich unter staatlicher Kontrolle.

Von der schweren Krise bei Alitalia profitiert die Konkurrenz. „Für uns ist Italien ein sehr interessanter Markt“, sagte der Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow. Lufthansa besitzt einen 100- Prozent-Anteil an der regionalen Fluggesellschaft Air Dolomiti. Auch eine Stärkung der Partnerschaft mit Air One wurde nicht ausgeschlossen.

Kein Interesse bei British Airways
Für British Airways (BA) kommt dagegen ein Ausbau der italienischen Flugverbindungen nicht in Frage. Auch an einer Übernahme des angeschlagenen italienischen Konkurrenten hat BA kein Interesse.

BA-Chef Rod Eddington rechnet zwar mit Zusammenschlüssen europäischer Fluggesellschaften, lehnte aber weitere Kommentare zu dem Thema ab. Klar sei jedoch, dass BA an Alitalia nicht interessiert sei.

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