Dies berichtete die Zeitung Corriere della Sera am Dienstag. Die Piloten seien bereit, ihre Flugstunden von derzeit 450 Stunden pro Jahr auf 850 Stunden zu erhöhen. Über die Gehaltseinsparungen wurden keine genauen Angaben gemacht.
Unternehmensvertreter und Pilotengewerkschaften hatten die gesamte Nacht über verhandelt und setzten ihr Ringen um eine Einigung auch am Dienstag fort. Außerdem gilt es für die Führung der Fluggesellschaft auch noch, eine Einigung mit dem Bodenpersonal und den Flugbegleitern zu finden. Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli hat den Gewerkschaften bis zum Mittwoch Zeit gegeben, seinem Rettungsplan zuzustimmen, der unter anderem die Aufspaltung der Gesellschaft in zwei Unternehmen und den Abbau von rund 5.000 der rund 20.700 Arbeitsplätze vorsieht. Die Verhandlungen könnten sich allerdings auch noch einige Tage über den 15. September hinausziehen. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht nach Unternehmensangaben die Zahlungsunfähigkeit zum Monatsende.
Die Gewerkschaften wollen in den Verhandlungen vor allem erreichen, dass das Unternehmen beim geplanten Personalabbau Abstriche macht. In diesem Zusammenhang fordern sie die Teilnahme der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi an den Verhandlungen. Der italienische Staat, der mehr als 60 Prozent der Anteile an dem Unternehmen hält, solle sich an der Rettung der Fluggesellschaft beteiligen. Arbeitsminister Roberto Maroni hatte am Montag gesagt, die Regierung sei bereit in die Gespräche einzugreifen, um eine Einigung sicherzustellen. Der stellvertretende Verkehrsminister Mario Tassone sagte am Dienstag, die Regierung könne auch einen Vorschlag erwägen, frühere Alitalia-Mitarbeiter in anderen staatseigenen Unternehmen einzustellen. Das Ziel sei letztendlich, Alitalia mit jeder möglichen Lösung zu retten.
Die Hoffnung auf eine Lösung für die vom Konkurs bedrohte Gesellschaft beflügelte am Dienstag auch die Aktie der Airline: Sie stieg an der Mailänder Börse bis zum Mittag um fast 10 Prozent auf 0,26 Euro.