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Alice Schwarzer fordert Abschaffung von Weltfrauentag

Die deutsche Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hält den Internationalen Frauentag für überflüssig: "Schaffen wir ihn also endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März!"
Gleichberechtigung für alle
ÖAMTC zum Weltfrauentag
Ungleichbehandlung von Frauen
Kinder bleiben Karriere- Hindernis

“Und machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen, Frauen wie Männer”, forderte die Herausgeberin der Zeitschrift “Emma” in einem Gastbeitrag für die “Frankfurter Rundschau” (Montag-Ausgabe).

Der 8. März sei eine “sozialistische Erfindung”, die auf einen Streik von Textilarbeiterinnen zurückgehe, erklärte Schwarzer. Die Frauenbewegung sei aber bekanntermaßen Anfang der 1970er Jahre im Westen nicht zuletzt aus Protest gegen die Linke entstanden. “Eine Linke, die zwar noch die letzten bolivianischen Bauern befreien wollte, die eigenen Frauen und Freundinnen aber weiter Kaffee kochen, Flugblätter tippen und Kinder versorgen ließ.”

Die realsozialistischen Länder seien in den obersten Etagen bekanntermaßen auch frauenfrei gewesen, schreibt Schwarzer weiter. “Unter diesen Vorzeichen ist die Übernahme des sozialistischen Muttertags als ,unser Frauentag’ für Feministinnen, gelinde gesagt, der reinste Hohn.”

Schon im Vorfeld des Internationalen Frauentags haben die Parteien und zahlreiche Organisationen ihre Forderungen und Kritikpunkte geäußert. Ein großes Thema waren die Einkommensunterschiede von über 25 Prozent zwischen Männern und Frauen.

Bereits in den vergangenen Tagen wurde zu Veranstaltungen und Aktionen geladen. Am Frauentag selbst findet unter anderem eine Diskussionsrunde im Parlament statt, zu der die Frauensprecherinnen aller im Parlament vertretenen Parteien geladen sind. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) wird etwa das “Offene Rathaus für alle Wienerinnen” besuchen.

Die Einrichtung des Frauentages geht laut den Vereinten Nationen auf einen Streik von Textilarbeiterinnen 1908 in den USA zurück, bei dem Frauen in New York gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert haben. Die Grundforderungen sind seit den Anfängen erhalten geblieben. So werden etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die soziale Sicherung von Frauen gefordert.

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