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Alexander Lebed tödlich verunglückt

Russlands ehemaliger Präsidentschaftskandidat Lebed ist bei einem Hubschrauberunglück in Sibirien gestorben. Der Ex-General hatte vorübergehend als Jelzin-Nachfolger gegolten.

Der russische Ex-General und ehemalige Sicherheitsberater des früheren Präsidenten Boris Jelzin, Alexander Lebed, ist Sonntag Früh bei einem Hubschrauberunglück in Sibirien ums Leben gekommen. Der Helikopter streifte in der Nähe der Stadt Abakan bei schlechter Sicht eine Hochspannungsleitung und stürzte ab. Lebed starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus.

An Bord des MI-8-Helikopters befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls 14 Personen, davon drei Besatzungsmitglieder. Nach inoffiziellen Angaben soll es mehrere Tote und Schwerstverletzte gegeben haben, nähere Zahlen waren vorerst nicht bekannt. Der russische Präsident Wladimir Putin und Ministerpräsident Michail Kasjanow drückten den Familien der Opfer ihr Beileid aus. Lebed war mit seinen Mitarbeitern von der feierlichen Eröffnung eines neuen Skigebiets in Krasnojarsk zurückgekehrt.

Der frühere Tschetschenischen-Unterhändler war zuletzt Gouverneur der Region Krasnojarsk. 1996 kandidierte er für das Amt des russischen Präsidenten. In der ersten Runde belegte er dabei hinter Jelzin und KP-Chef Gennadi Sjuganow mit einem Stimmenanteil von 14,7 den dritten Platz. Der 51-Jährige Lebed war eine Zeit lang ein enger Vertrauter von Ex-Präsident Boris Jelzin und hatte vorübergehend sogar als möglicher Nachfolger gegolten. Nach diversen Unstimmigkeiten kam es aber zu einem Zerwürfnis.

Beim gescheiterten Putschversuch gegen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow im August 1991 war Lebed führend bei der Verteidigung des russischen Parlaments dabei. Der Politiker galt als nationalkonservativ und war Chef der Republikanischen Volkspartei Russlands sowie der Bewegung „Ehre und Vaterland“. Seine Karriere begann er als Fallschirmjäger in der sowjetischen Armee. Im August 1996 handelte er ein Friedensabkommen mit tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfern aus.

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