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Albanien: Zwei Tote bei Wahlfeiern

Bei Kundgebungen nach der Wahl in Albanien sind am Montag zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen in der südlichen Stadt Lushnje.

Anhänger der oppositionellen Demokratischen Partei feierten dort schon vor Bekanntgabe offizieller Ergebnisse den erwarteten Wahlsieg. Wie es hieß, wurde ein Mann vor dem Büro der Partei getötet. Das zweite Opfer, das offensichtlich in diesen Fall verwickelt gewesen sei, sei später erschossen aufgefunden worden.

Die Umstände der Tat waren der Polizei zufolge zunächst unklar. Am Sonntag war bereits ein Wahlbeamter in Tirana erschossen worden. Insgesamt verlief die Abstimmung nach Angaben von Beobachtern jedoch friedlich, auch wenn eine Reihe Unzulänglichkeiten gemeldet wurden. Hochrechnungen und ersten Teilergebnissen zufolge war mit einem Sieg der Demokratischen Partei des früheren Präsidenten Sali Berisha zu rechnen.

Sozialisten sprechen von „Manipulation“

Auch zwei Tage nach der Parlamentswahl in Albanien hat es am Dienstag noch immer kein offizielles Endergebnis gegeben. Die zentrale Wahlkommission bestätigte in der Hauptstadt Tirana nur, dass die oppositionelle Demokratische Partei von Ex-Präsident Sali Berisha mindestens 55 der insgesamt 100 Direktmandate errungen habe und somit stärkste Fraktion in dem 140 Sitze umfassenden Parlament sei. Die bisher regierenden Sozialisten sprachen von „Manipulation“. Auch internationale Beobachter hatten zuvor zahlreiche Mängel registriert und von einer „Konfusion“ berichtet.

Die Zählung der Stimmzettel gehe nur schleppend voran, erklärte die Wahlkommission in Tirana. Staatspräsident Alfred Moisiu appellierte an alle Beteiligten, die Zählung zu beschleunigen. Nach Auszählung der Stimmzettel aus zwei Dritteln der Wahlbezirke kamen die regierenden Sozialisten von Fatos Nano auf 39 Abgeordnete. Die restlichen Mandate teilen kleinere Parteien. Bei der Vergabe der so genannten 40 Proporzmandate liege die kleine Republikanische Partei, potenzieller Koalitionspartner von Berisha, in Führung.

Die Wahlkommission, deren Pressekonferenzen immer wieder verschoben wurden, gab keine Angaben über den möglichen Zeitpunkt der Bekanntgabe der Endergebnisse der Wahlen vom Sonntag.

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