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Alarmstufe sollten Gasspeicher nicht zu 80 Prozent gefüllt sein

Laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) würde ein Gasspeicherstand von unter 80 Prozent bis zum Beginn der Heizsaison eine neue Alarmstufe im Notfallplan bedeuten.
Laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) würde ein Gasspeicherstand von unter 80 Prozent bis zum Beginn der Heizsaison eine neue Alarmstufe im Notfallplan bedeuten. ©APA/FLORIAN WIESER
Sollten die Gasspeicher bis zum Beginn der Heizsaison nich tzu 80 Prozent befüllt werden können, dann wäre dies ein Kriterium für die nächste Stufe im Gas-Notfallplan, so Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch.

Sollten die russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord-Stream-1 auch nach der Wartung ausbleiben, wird man laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) evaluieren müssen, ob die Gasspeicher bis zum Beginn der Heizsaison zu 80 Prozentbefüllt werden können. Wenn dieses Ziel gefährdet sei, "dann werden auch bei uns die nächsten Schritte fällig, das heißt, auch die Alarmstufe".

Alarmstufe sollten die Gasspeicher nicht zu 80 Prozent gefüllt sein

Der russische Präsident Wladimir Putin sei "kein verlässliches Gegenüber", sagte Gewessler bei der Präsentation eines Wasserstoffprojekts von Burgenland Energie und Verbund. In den nächsten Tagen werde sich zeigen, ob nach der Wartung der Nord Stream 1 die russischen Gaslieferungen wieder aufgenommen werden und in welchem Ausmaß. "Für uns ist Nord Stream 1 nicht die zentrale Versorgungsroute, aber für Deutschland ist sie es", sagte die Ministerin. "Wenn Nord Stream 1 nicht mehr liefert, ist das für ganz Europa eine äußerst angespannte Situation."

Außerordentlicher Rat der Energieminister in Brüssel

Deshalb werde es am nächsten Dienstag einen außerordentlichen Rat der Energieminister in Brüssel geben, um die Situation zu bewerten und den neuen Vorschlag der EU-Kommission für den Winterplan zu diskutieren.

Gasspeicher in Österreich über 50 Prozent gefüllt

Die österreichischen Gasspeicher seien heute zu mehr als 50 Prozent gefüllt und man habe auch trotz des Totalausfalls der Nord Stream 1 weiter Gas eingespeichert. Der Vorrat entspreche etwa der Hälfte des österreichischen Jahresverbrauchs. "Wir können im Notfall auf alle Mengen zugreifen", sagte Gewessler. Das könne im Zuge der Energielenkung per Verordnung mit einer Zweidrittel-Mehrheit im Hauptausschuss des Nationalrates erfolgen.

Gewessler dafür "europöische Verpflichtungen" zu erfüllen

Im Sinne der europäischen Solidarität würde sie das aber "nicht vorschlagen in einem ersten Schritt", man werde vielmehr "darauf schauen müssen, dass wir unsere europäischen Verpflichtungen erfüllen". So hätten auch österreichische Unternehmen Gas in der Slowakei, in Ungarn und in Deutschland eingespeichert.

Verbund-Chef Michael Strugl wertete es als "sehr positiv", dass die OMV Pipeline-Kapazitäten ersteigert hat, um norwegisches Gas nach Österreich zu bringen. Das sei ein wichtiger Baustein für Österreichs Gasversorgung.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) bezweifelt, dass man sich in Krisensituationen auf die europäische Solidarität verlassen kann - das habe man etwa in der Flüchtlingskrise gesehen.

(APA/Red)

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