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AKW Sicherheitsüberprüfungen verschoben

Das bei dem Unglück im japanischen Atomkraftwerk Mihama geborstene Rohr galt schon seit Monaten als möglicher Schwachpunkt, wie die Betreiberfirma am Dienstag erklärte.

Sicherheitsexperten hätten darauf hingewiesen. Eine Überprüfung sei aber verschoben worden. „Wir dachten, wir könnten die Kontrollen bis zu diesem Monat hinausschieben“, sagte der stellvertretende Leiter des Atomkraftwerks, Akira Kokado. Bei dem Unglück starben am Montag vier Arbeiter, sieben wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Kokado sagte, private Inspektoren hätten schon im April 2003 darauf hingewiesen, das Kontrollen bei den Rohren überfällig seien. Die Überprüfung hätte jetzt am Samstag stattfinden sollen. Sie waren zuletzt 1996 kontrolliert worden. Bei dem bisher schwersten Unfall in einem japanischen Atomkraftwerk war heißer, nichtradioaktiver Dampf im Innern des Gebäudes ausgetreten. Die Opfer erlagen ihren schweren Verbrennungen. Radioaktive Strahlung wurde nicht freigesetzt. Der Reaktor wurde automatisch abgeschaltet. Die Polizei und auch die japanische Atomenergiekommission schickten Ermittler zu der Anlage.

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen gab es im Kraftwerk weitere Sicherheitsmängel. So hätten mehr als 200 Arbeiter zum Zeitpunkt des Unglücks Werkzeug und Geräte zur „Vorbereitung“ einer jährlichen Routine-Untersuchung in die Anlage gebracht, obwohl der Reaktor vorher hätte heruntergefahren werden sollen, meldete die japanische Nchrichtenagentur Kyodo. Von Seiten der Betreiberfirma KEPCO hieß es allerdings, es sei bisher auch in anderen Atomkraftwerken üblich gewesen, dass sich während der Vorbereitungsphase von Inspektionen viele Arbeiter in der Anlage befinden.

Wie Kyodo weiter berichtete, soll das Stahlrohr, aus dem der Dampf ausgeströmt war, durch Kühlwasser von einer Wanddicke von ursprünglich 10 Millimetern auf bis zu 1,4 Millimeter erodiert sein. Seit Inbetriebnahme des Reaktors im Jahre 1976 sei das Rohr weder ausgewechselt noch mit Ultraschall untersucht worden.

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